Autor Thema: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?  (Gelesen 3653 mal)

Malakim

  • Gast
Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« am: 01. August 2003, 14:15:22 »
moin,
einer meiner Kollegen möchte gerne in die UNIX Welt eintauchen. Bevor er nun stumpf SUSE-Linux nimmt dachte ich es wäre schick da mal die Vor und Nachteile zu wissen. Ich persönlich kenne mich nicht mit Linux, BSD usw. aus.
Er hat standart PC Hardware.

Wann nimmt man welches ?!?

- Elmar

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Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« am: 01. August 2003, 14:15:22 »

majix

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #1 am: 01. August 2003, 14:40:07 »
Kommt auf die Person an.

Zu SUSE Linux kann ich mittlerweile nur noch sehr bedingt raten, es ist viel zu sehr überladen. Vieles ist dann zwar einfach zum zurechtklicken, aber wann und dann wird man on Optionen gerade zu überfallen, und weiß nicht mehr weiter. Für einen Anfänger, der sich nicht so sehr umstellen möchte, ist das vieleicht die richtige Wahl.

Ansonsten, besonders wenn man einen Server aufsetzen möchte, und auch etwas Geduld und Experimentierfreudigkeit besitzt, würde ich zu FreeBSD raten. Dieses besitzt allerdings ein etwas anderes Sicherheitskonzept - als root kann man sich nicht einloggen, man gibt stattdessen einzelne Rechte an einzelne Benutzer.

Aber wenn man sich mit FreeBSD auskennt, und erfolgreich eine Installation hinter sich gebracht hat, hat man einiges über UNIX gelernt, denn es ist doch ziemlich anders in den Details auch als z.B. Linux. Es ist viel mehr Workstation-Like als Linux.

Mit Solaris habe ich noch keine Erfahrungen...

SmellyCat

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #2 am: 01. August 2003, 15:43:04 »
Ja,

Finger weg von SuSE ;)

Wenn Linux dann Slackware oder Debian... ich würde zu Slackware raten - entgegen dem Namen muss man hier viel mehr von Hand machen denn bei anderen Distris, hat den besten Lerneffekt.

FreeBSD: siehe Kaya's Comment

Solaris 9 x86:
Eine gute Alternative allerdings ist der HW Support gerade bei neuen Systemen nicht sehr umfassend... ist der PC ein PII oder ähnliches gibt es kein Problem im Allg. nur bei Exoten Hw.
Solaris ist gut - auch die x86 Version. Man kann x86 Solaris aber leider nicht wie seinen SPARC Bruder kostenlos ziehen... sprich die wollen Kohle dafür.

Letzte Alternative wäre SCO Unix bei eBay kaufen (Unixware 7.x)  und bei SCO eine Hobbieist Lizenz holen (sollte es umsonst geben).

bye
Mats

Jasper

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #3 am: 01. August 2003, 15:43:22 »
Hallo Elmar,

das ist natürlich ein Wespennest, in das Du da jetzt gestochen hast  :P

Ich bin Linux-Anwender seit ca. 1994 (und zwar fast ausschliesslich, Windows wird seitdem nur ca. 1x in der Woche gebootet...), insofern auch nicht unvoreingenommen, trotzdem my 2 Cents:

Wenn dein Kollege Unix wirklich erstmal nur kennenlernen will, würde ich eher zu Linux, und zwar speziell zu Knoppix raten, das ist schnell ausprobiert und genauso schnell auch wieder losgeworden. Ansonsten kann man das auch schnell zu einer vollwertigen Debian-Installation aufrüsten. Prinzipiell sehe ich für den Endanwender/Einsteiger Linux schon als einfacher an, und sei es nur, weil es dazu viel mehr Material im Netz gibt. Ich halte es auch nicht für einen Nachteil, wenn einem die Installation nicht unnötig schwer gemacht wird, da kann SuSE m.E. schon punkten, auch wegen der exzellenten Lokalisierung. *BSD fand ich da immer etwas frickeliger. Schick fand ich auch immer Caldera, dass ist aber im Moment vielleicht nicht so angebracht ;-)

Wenn dein Kollege "Administration" halbwegs universell lernen will, braucht er IMHO sowieso BSD und Linux. Auf der Ebene unterscheiden sich die beiden Systeme einfach zu stark. Zu einzelnen Linux-Distris möchte da bewusst nicht raten, denn über kurz oder lang musst Du die ganzen bunten Tools sowieso aussen vor lassen, und dann unterscheiden sich die ganzen Distris nicht mehr so schrecklich (mal vom Paketmanager abgesehen, da würde ich Debian den Vorzug geben...).

Sonstige Alternativen:
Solaris auf x86 ist nicht so einsteigertauglich (obwohl ich nicht weiss, wie es bei Sol9 ausschaut), die Installation hat mich regelmässig schlaflose Nächte gekostet. Die Mediakits/Downloads/Lizenz wollen auch erst bezahlt sein, und soviel Spass wie auf 'ner Sparc macht es bei weitem nicht. Ist andererseits eine gute Gelegenheit ein (meiner Meinung nach) richtig gutes und professionelles SystemV-Unix kennenzulernen.
Für OpenBSD und NetBSD gilt im wesentlichen dasselbe wie für FreeBSD, wenn es um Sicherheit geht, würde ich am ehesten OpenBSD verwenden, dass vom Konzept einfach am gründlichsten darauf getrimmt ist (unser Router/Gateway/Firewall läuft unter OpenBSD/SPARC, z.B. das Einrichten des Paketfilters war super einfach, verglichen mit dem Linux-Gefummel).
SCO Unixware und der olle OpenServer (gibt's den überhaupt noch??? )
sind genauso wie GNU/HURD und Minix wohl nur was für Leute mit ausgeprägten SM-Neigungen. Ebenso gibt es glaube ich den Quellcode vom Ur-Unix, 6th Edition zum runterladen,vielleicht kriegt man das Cross-compiliert  ;D ::)
Nicht UNIX, aber lustig und sehr cool ist z.B. QNX, erreichbar unter
http://www.qnx.com/eval/ - wenn man mal ein Echtzeit-OS bei sich haben will.

Wenn dein Kollege viele Sachen mal ausprobieren will, würde ich über VMWare als Testumgebung nachdenken, die Trial läuft immerhin 30 Tage, da kann man eine ganze Menge testen. Ich habe sogar Solaris/x86 drin zum Laufen gebracht, Linux macht sowieso keine Probleme.

Rainer

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #4 am: 01. August 2003, 19:19:01 »
Hallo Elmar,

Zitat

moin,
einer meiner Kollegen möchte gerne in die UNIX Welt eintauchen. Bevor er nun stumpf SUSE-Linux nimmt dachte ich es wäre schick da mal die Vor und Nachteile zu wissen. Ich persönlich kenne mich nicht mit Linux, BSD usw. aus.
Er hat standart PC Hardware.

Nur mal zum Reinschnüffeln ist wahrscheinlich die CD-only Distribution von Knoppix am einfachsten (und null Kosten), die in der c't 04-2003 beilag. Kann man am PC starten ohne Winxxx beseitigen zu müssen (booten von CD oder floppy), gibt einen ersten guten Eindruck, viele Anwendungen direkt nutzbar. Für Admin-Experimente nicht ganz so gut geeignet, da memory-resident / read-only und dadurch einiges anders gehandhabt werden muß, aber damit wird er ja nicht gleich beginnen wollen.

Bei UNIX fällt einem natürlich auch SGI ein  ;D und da könntest Du ihn natürlich gut unterstützen. Für ca. 50,- EUR kann man eine Indy (etwa eine R4000 100MHz SC)  bekommen, damit geht zwar nichts mit Video und anderen high performance Anwendungen, aber man hat ein "richtiges" Unix und auch viele brauchbare hw-Schnittstellen.

Rainer

SmellyCat

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #5 am: 01. August 2003, 19:58:24 »
ist 'BSD' etwa kein richtiges Unix?
« Letzte Änderung: 02. August 2003, 01:23:13 von SmellyCat »

Angie

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #6 am: 01. August 2003, 22:48:57 »
Hallo,

@Mats: doch ist es ;)

Bei Unix gibt es zwar viele Gemeinsamkeiten aber mehr Unterschieden. Das grundlegende ist meist das selbe aber die tiefergehenden Dinge unterscheiden sich in fiesen Kleinigkeiten.

Von Knoppix kann man halten was man will aber es ist ein Superhype der durch heise ausgelöst wurde und wirklich interessant ist es IMHO nicht da zu viel vorgegeben ist. Unix kann man nicht "kennen lernen" man kann es nur "nutzen lernen".

BSD ist nicht weniger Unix als SCO oder Solaris aber halt etwas anders...

SCO ist eigentlich mehr als Serverplattform denn als Workstation gedacht, dies merkt man sehr deutlich an der verfügbaren Freeware. Entwickler werden sicher glücklich damit aber wenn BSD keine Alternative ist so ist es Solaris sicher.

Es ist wahr, dass die Hardwareunterstützung etwas mangelhaft ist nicht desto trotz ist es ein sehr gutes und stabiles System.
Hat man Geld und Laune wäre ein Administrator Pack Solaris 9 x86 sicher die beste Wahl denn die enthaltene Dokumentation machen das Installieren einfach. Hat man auf dem Computer kein 2. Operation System laufen ist es wirklich nicht sehr schwer.

Weiterer Vorteil von Solaris ist die massenweise vorgebaute GNU Ware und die sehr weitgehende mitgelieferte Kompatibilität zu Linux. Man muss sich ein wenig auskennen aber Programme gegen gtk oder glib Bibliotheken zu kompilieren ist kein grosser Aufwand.

Wer das puristische mag wird mit CDE zufrieden sein, für alle anderen gibt es KDE oder Gnome von SUN.

SCO ist sicher DAS Intel Unix schlecht hin aber meiner Ansicht nach für etwas mehr als nur Server oder Development nicht ausreichend.

Meine Empfehlung, um der langen Rede Sinn einzuhauchen, wäre FreeBSD (ist einfacher zu handhaben als Open oder NetBSD für Einsteiger) oder noch besser Solaris wenn man 60 - 90 EUR bei eBay ausgeben will

Grüsse
Angie

Rainer

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #7 am: 01. August 2003, 23:43:54 »
Zitat

ist 'BSD' etwa kein richtiges Unix?

ich hatte das nur auf _meinen_ Text bezogen, der ja davor nur die CD-Version von Knoppix zitierte

Rainer
« Letzte Änderung: 01. August 2003, 23:45:33 von Rainer »

SmellyCat

  • Gast
Re: Linux, BSD, Solaris oder was ?!?
« Antwort #8 am: 02. August 2003, 01:24:10 »
war auch nicht wirklich ernst gemeint  :)