Hallo Elmar,
das ist natürlich ein Wespennest, in das Du da jetzt gestochen hast
Ich bin Linux-Anwender seit ca. 1994 (und zwar fast ausschliesslich, Windows wird seitdem nur ca. 1x in der Woche gebootet...), insofern auch nicht unvoreingenommen, trotzdem my 2 Cents:
Wenn dein Kollege Unix wirklich erstmal nur kennenlernen will, würde ich eher zu Linux, und zwar speziell zu Knoppix raten, das ist schnell ausprobiert und genauso schnell auch wieder losgeworden. Ansonsten kann man das auch schnell zu einer vollwertigen Debian-Installation aufrüsten. Prinzipiell sehe ich für den Endanwender/Einsteiger Linux schon als einfacher an, und sei es nur, weil es dazu viel mehr Material im Netz gibt. Ich halte es auch nicht für einen Nachteil, wenn einem die Installation nicht unnötig schwer gemacht wird, da kann SuSE m.E. schon punkten, auch wegen der exzellenten Lokalisierung. *BSD fand ich da immer etwas frickeliger. Schick fand ich auch immer Caldera, dass ist aber im Moment vielleicht nicht so angebracht ;-)
Wenn dein Kollege "Administration" halbwegs universell lernen will, braucht er IMHO sowieso BSD
und Linux. Auf der Ebene unterscheiden sich die beiden Systeme einfach zu stark. Zu einzelnen Linux-Distris möchte da bewusst nicht raten, denn über kurz oder lang musst Du die ganzen bunten Tools sowieso aussen vor lassen, und dann unterscheiden sich die ganzen Distris nicht mehr so schrecklich (mal vom Paketmanager abgesehen, da würde ich Debian den Vorzug geben...).
Sonstige Alternativen:
Solaris auf x86 ist nicht so einsteigertauglich (obwohl ich nicht weiss, wie es bei Sol9 ausschaut), die Installation hat mich regelmässig schlaflose Nächte gekostet. Die Mediakits/Downloads/Lizenz wollen auch erst bezahlt sein, und soviel Spass wie auf 'ner Sparc macht es bei weitem nicht. Ist andererseits eine gute Gelegenheit ein (meiner Meinung nach) richtig gutes und professionelles SystemV-Unix kennenzulernen.
Für OpenBSD und NetBSD gilt im wesentlichen dasselbe wie für FreeBSD, wenn es um Sicherheit geht, würde ich am ehesten OpenBSD verwenden, dass vom Konzept einfach am gründlichsten darauf getrimmt ist (unser Router/Gateway/Firewall läuft unter OpenBSD/SPARC, z.B. das Einrichten des Paketfilters war super einfach, verglichen mit dem Linux-Gefummel).
SCO Unixware und der olle OpenServer (gibt's den überhaupt noch??? )
sind genauso wie GNU/HURD und Minix wohl nur was für Leute mit ausgeprägten SM-Neigungen. Ebenso gibt es glaube ich den Quellcode vom Ur-Unix, 6th Edition zum runterladen,vielleicht kriegt man das Cross-compiliert
Nicht UNIX, aber lustig und sehr cool ist z.B. QNX, erreichbar unter
http://www.qnx.com/eval/ - wenn man mal ein Echtzeit-OS bei sich haben will.
Wenn dein Kollege viele Sachen mal ausprobieren will, würde ich über VMWare als Testumgebung nachdenken, die Trial läuft immerhin 30 Tage, da kann man eine ganze Menge testen. Ich habe sogar Solaris/x86 drin zum Laufen gebracht, Linux macht sowieso keine Probleme.