Microsoft überführt 17-jährigen Raubkopierer
Im Rahmen des diesjährigen Microsoft-Feldzugs gegen Software-Piraterie ist dem Konzern nach eigenen Angaben ein weiterer Schlag gelungen, und zwar gegen einen Anbieter auf
www.cdcrew.de.vu. Hier seien zahlreiche Raubkopien von Microsoft- und Programmen anderer Hersteller angeboten worden. Microsoft startete einen Testkauf für jeweils ein Windows-XP- und Office-XP-Paket und stellte daraufhin Strafantrag. Nun liegen laut Microsoft die ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft vor: Der Täter sei ein 17-jähriger Schüler; er habe gestanden, bereits seit Anfang des Jahres 2001 Raubkopien verkauft zu haben.
Die Polizei habe vor einem Jahr schon selbst Ermittlungen aufgenommen, als ein Beamter auf ein Angebot des Schülers in
www.computer-kleinanzeigen.de stieß. Der Täter habe dort unter einem Synonym die Raubkopie einer Software der Firma Autodesk angeboten. Durch Ermittlungen beim Online-Dienst Yahoo sowie bei der als Bankverbindung angegebenen Kreissparkasse hätte sich die wahre Identität des Schülers ergeben.
Bei dem Beschuldigten seien 112 Zahlungseingänge ermittelt worden, die unter anderem auf den Verkauf von illegaler Software schließen ließen. Bei einer Hausdurchsuchung im Juni 2002 beschlagnahmte die Polizei neben einem Computer unter anderem etwa 300 CDs, drei Sicherungsbänder und 35 DVDs. Der Schüler habe gestanden, bereits seit einiger Zeit Raubkopien verkauft zu haben. Als Quelle gab er einen Deutschen an, der täglich bis zu 30 Kunden mit Raubkopien versorge. Dessen Namen wollte der Schüler aber nicht nennen. Das Verfahren liegt mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal, Dezernat für Jugendliche und heranwachsende Straftäter. (anw/c't)