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Situation von SGI
SmellyCat:
Hallo,
das Bsp. von Commodore hinkt etwas IMHO... sorry.
Irgendwann waren die Cxxx nicht mehr upto Date und fiehlen von daher unten durch, am Ende waren sie nur noch bessere Spielstationen.
Die Amiga Reihe war (und ist teilweise) top, nur wurden die Stationen einach verkannt was am fehlenden PR lag. Wer weiss den schon (Hand aufs Herz) wirklich dass die Amigas super Grafikstationen waren? Dass Serien und Filme von ihnen mit FX versorgt wurden (besstes Beispiel ist "Seaquest".
Hier mangelte es nicht nur an Können und Deplazierung am Markt sondern wie gesagt an verfehlten Werbeaktionen.
Bei SGI sieht die Situation anders aus: Linux wird genau so wie der PC immer besser und es ist einfach billiger mir 20 PCs in einem Cluster hizustellen als eine gleichwertige SGI.
Wo SGI Fehler machte ist eine verschlafene Entwicklung, und grössere Augen als Magen (Übernahme der Workstation Sektion von Intergraph und Cray).
Das Problem ist eine kleine Firma wird sich keine Octain kaufen bei der Marktlage sondern einen guten PC, und erziehlt ein gleichweriges Ergebnis.
So haben wir eine CAD/3D Modeling Abteilung und SGIs werden nicht verwendet wegen der Anschaffungskosten, lieber nehmen wir einen "normalen" PC für die Hälfte.
Es ist klar dass evtl. mehr laufende Kosten beim PC entstehen sind aber verteilen da es kein Aufwand von zig 1000 EUR auf einmal wie bei einer SGI ist.
SGI sollte wieder versuchen den PC Markt hinter sich zu lassen in Sachen Leistung und viel mehr Entwicklungsarbeit leisten.
Auch sollte die billig Serie mit Intel CPUs für klein Anwender wieder forgesetzt werden.
Dies sind alles Investitionen die sich z. Z. fast kein Unternehem wirklich leisten kann, aber ohne Enwicklung kommt man in einen Kreislauf aus dem man nicht mehr herauskommt. Man muss kurzfristig Schulden machen, neue Hard- und Software entwickeln (namtenlich: R16k und Irix 7) und somit eine neue Platzierung im Markt zu erreichen. Ist dieser Schritt getan wirds wieder einfacher da wieder Geld fliesst (ok eine Milchmädchen Rechnung).
Ein Erfolg ist mit dieser Methode nicht garantiert und ein Konzept auszuarbeiten bin ich nicht in der Lage, aber so in etwa sollte es gehen IMOH.
Zum Schluss bleibt noch anzumerken dass ich hoffe SGI geht nicht pleite und wir in 10 Jahren schwärmen hier nicht von den guten alten Zeiten schwärmen und unseren erzählen Kindern dass es mal was neben Intel gab...
SGI darf kein Kult werden sondern Highend Standard.
bye
Mats
Gerhard.Lenerz:
Wie war das eigentlich bei Commodore? Wieviel von dem Highend-Zeug haben die selbst hergestellt?
Mir fällt da zum Beispiel so als Begriff nur der Screamer ein, aber da hatte ich den Eindruck, das das eher ein 3rd-party Produkt war. Bei SGI hingegen ist das ja doch eher so, das ein Grossteil der heftigen Grafik-/Videohardware eben von SGI selbst kommt.
Gerhard
kudde:
>> Gerade wurde die Itanium-Serie 750 eingestellt und damit
>> ist dann auch die letzte Linux-Plattform gestorben. Das
>> nun wieder aufzurollen würde zuviel Zeit und Geld kosten.
Das ist so nicht richtig. Wie schon auch in meinem Posting vom 22.7. zu lesen kommt SGI mit einer neuen Produktlinie mit Itanium2 und Linux.
http://www.sgi.de/newsroom/archiv02/0207-044.html
Ob das Abenteuer mit Intel diesmal gut geht bleibt abzuwarten. Wenn ein renomierter Hersteller wie SGI Itanium Prozessoren einsetzt ist das sicher eher ein Image-Gewinn für Intel als umgekehrt. Allerdings ist die Itanium Platform nicht mit dem PC Markt gleichzusetzen.
Das die SGI Workstations im Bereich der 3D Animation stark an Marktanteil verlieren werden, war abzusehen. Jeder der schon einmal auf einer SGI gerendert hat weiss wovon ich spreche. Vor ca 5 Jahren hatten die MIPS Prozessoren hier noch Vorteile, mittlerweile hat sich das Blatt aber gewendet. Falls Interesse an Details eines Benchmarktests bestehen einfach mal hier schauen:
http://www.highend3d.com/tests/maya/testcenter/database.3d?page=21&sortby=
Im Bereich Video-Editing/Postproduktion sieht es da schon anders aus. Schliesslich kommt es ja hier weniger auf die CPU Performance an, sondern vielmehr um I/O Leistung, Workflow und Zuverlässigkeit. Speziell die Turnkey Systeme von Discreet (basierend auf SGI Hardware) setzen hier immer noch die Maßstäbe.
Auch ich hoffe das es SGI noch lange geben wird. Aber gerade in der momentan sehr schwierigen weltwirschaftlichen Lage wird sich SGI nicht mehr viele Fehler erlauben können.
Grüße Kudde
SmellyCat:
"Wie war das eigentlich bei Commodore? Wieviel von dem Highend-Zeug haben die selbst hergestellt?" - Oh sehr viel, der Soundchip des C64er ware lange das non-plus-ultra und wurde von "Commodore" entwickelt.
Die Sache ist dass die Firma Commodore eingentlich rund um den genialen Erfinder herum erschaffen wurde (weiss den Namen leider nicht mehr). So hat er auch in Sachen CPUs Quantensprünge hingelegt die im Vergleich zu heute ihres Gleichen suchen.
Nun, es ist immer schwer baut man keine Ware für den Massenmarkt, sondern prodiziert Mischenprodukte. Die wirschaftliche Lage trifft kleinere Unternehmen (SGI im Vergleich zu IBM oder Dell) immer härter, vorallem wenn sie schon angeschlagen sind, durch Übernahmen z. B.
Auch SUN baut eigentlich nur Mischenprodukte haben aber mit der Software wie Java und StarOffice aber noch ein kleines Standbein im Massenmarkt. Man sieht am dem Bsp. Sun dass es eben mit Weiterentwicklung doch geht, so hat Intel erst mit der neuen 64bit Reihe die Sun Ultra Reihe "geknackt" und dass nach Jahren, fast Jahrzenten - will was heissen, besser sagt was über den Technologie Vorsprung von SUN aus.
Aber das Bsp. SUN hinkt auch ein wenig, da hier nicht gar so viel Entwicklung geleistet wird, SUN verbaut in neuen Stationen zu min, 50% Standard Komponenten, wobei bis auf HDD und RAM bei SGI alles aus einem Haus kommt. Auch dies bedeutet eine Überempfindlichkeit für Marktschwankungen, da hier nicht zugekauft werden kann sondern rein durch den Verkauf die Enwicklung gedeckt werden muss. Bei dem verwenden von Komponenten anderer Hersteller liegen die Entwicklungskosten eben nicht bei der Distributor, und Liefermengen können einfach so gekürzt werden.
Auch ein Grund für den drohenden Niedergang häng wieder mit der vernachlässigten und von mir oft angesprochenen Weiterentwicklung zusammen: Der PC hat aufgeholt... vor 3-5 Jahren konnte man einen PC im Vergleich zu einer O2 oder Indigo² in der Pfeife rauchen, heute kommt ein guter PC spielend mit einer O2+ mit... in fast allen Bereichen. Mit einer nVidia Quadro 4 750 wird er den 3D Leistungen der O2+ wahrscheinlich sogar den Rang ablaufen... von irgendwelchen IBM oder Fire GL ganz zu schweigen.
Eine O2+ kostet aber einiges mehr als ein PC, und auch die Erweiterung ist wesentlich teurer. Eine Daten HDD kann ruhig eine IDE sein und die kostet mit z. B. 80 GB nun mal nur an die 140 EUR... bei der O2 müsste es eine SCSI 72 GB sein und die kostet halt nun mal mehr als das 4fache... an diesem Bsp. kann man gut den Kostenfaktor sehen und verstehen warum SGIs kaum noch im Einsatz sind.
Deshalb bin ich auch der Meinung ein "Mainstream" Produkt wie die V230 sollte bei SGI wieder her. Ich kaufe 1000x lieber eine SGI als einen Dell PC der evtl. gleichwertig ist, da ich einfach die Verarbeitung von SGI als deutlich besser empfinde und ich denke es geht nicht nur mir so.
Evtl. wäre eine Highend Reihe mit 64 Bit Intel CPUs auch nicht schlecht, sie wären schnell und würden nicht die Welt kosten.
Ok, das würde zwar ein bisschen am Image kratzen aber es hilft die schweren Zeiten zu überstehen.
Ich plediere nicht für einen 1500 EUR PC von SGI, nicht falsch verstehen aber warum sollte man sich nicht bei der Entwicklungsarbeit von anderen bedienen :)
Im grossen und ganzen nehme ich nicht an das SGI in den nächsten 2 Jahren pleite geht, ändert sich aber nichts am Markt und bei SGI werden sie über kurz oder lang def. von jemanden "gefressen" oder pleite gehen. Grenzenloser Optimismus wie ihn SGI Vertreter versprühen bingt nichts... er ist eher hinderlich.
Ich bin kein Buchhalter aber auch ich erkenne dass viele Ausgaben und wenig Einnahmen irgenwann den Stärksten zu Fall bringen (siehe SGI Bilanzen)
so far so good
bye
Mats
pehy:
>> "Wie war das eigentlich bei Commodore? Wieviel
>> von dem Highend-Zeug haben die selbst hergestellt?"
> - Oh sehr viel, der Soundchip des C64er ware lange
> das non-plus-ultra und wurde von "Commodore" entwickelt.
Das war ja noch vergleichsweise einfach. BTW - war das nicht
ein YAMAHA-Design?
> Die Sache ist dass die Firma Commodore eingentlich
> rund um den genialen Erfinder herum erschaffen
> wurde (weiss den Namen leider nicht mehr).
Das stimmt nicht, C= war eine Firma, die von Jack Tramiel zum
Verkauf von Schreibmaschinen gegründet wurde. Später
kamen Taschenrechner dazu, deren Chips man bei TI kaufte
- bis TI selber welche baute und C= das Wasser abgrub.
C= kaufte MOS auf, um selber Chips zu produzieren. Die hatten
schon den 6502 entwickelt und so kam es, daß von PET bis
C128 alle C= - 8Bitter diese CPU hatten.
Die 16-Bit-Entwicklung hatte man allerdings zunächst verschlafen
und ATARI hatte den ST schon in Arbeit.
> So hat er auch in Sachen CPUs Quantensprünge hingelegt
> die im Vergleich zu heute ihres Gleichen suchen.
Falsch, C= hat den 6502 nur adoptiert. Aber ich denke Du
meinst Jay Miner ;^)
Der hatte bei ATARI die Chipsätze für den 600/800XL entwickelt
und mit einigen anderen AmigaInc. gegründet, um eine Spielkonsole
mit dem Motorola 68000 zu bauen. Er hat aber das Design so
ausgelegt, daß ein richtiger Rechner draus werden konnte.
AInc. ging vor der Markteinführung das Geld aus und wollte den
Rechner an ATARI verkaufen, die aber unzumutbare Bedingungen
stellten. C= bekam Wind davon und kaufte die gesamte Mannschaft
samt Produkt auf, obwohl es noch meilenweit von der Produktions-
reife entfernt war. DAS war genial (und riskant).
Das Design des Amiga stellte alles in den Schatten, was es an Heim-
computern bislang gab. Alleine das Copper/Blittergespann, das
parallel zum 68000 arbeitete und die Sound-DMA waren einzigartig.
Und immerhin sind Lightwave, Real3D, Maxon Cinema und
Reflections/Moomzoom ursprünglich für den Amiga entwickelt
worden.
Nun, es ist immer schwer baut man keine Ware für den Massenmarkt, sondern prodiziert Mischenprodukte. Die wirschaftliche Lage trifft kleinere Unternehmen (SGI im Vergleich zu IBM oder Dell) immer härter, vorallem wenn sie schon angeschlagen sind, durch Übernahmen z. B.
Mit dem Rest hast Du natürlich Recht. Schade, daß sich geniale Designs nicht mehr am Markt halten können und alles im Einheitsbrei versinkt.
Grüße, Peter
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