Mitte der 90er Jahre gab es von Sony das Mini-Disc-Data Laufwerk. Ein internes 3,5" SCSI-Laufwerk für den PC.
Es fand geringe Verbreitung in Japan und kam nur inoffiziell nach Europa. Sony hat sich nie dazu durchgerungen, das knapp 200-250 Euro teure Laufwerk (soviel habe ich dafür gezahlt) gegen die ZIP-Diskette antreten zu lassen. Wenig später kam dann das bereits angekündigte LS120-Laufwerk von Matsus hita weltweit auf den Markt und das Sony MDD wurde eingestellt.
Das MDD benötigte angepasste Medien zum Speichern von Daten. Die Kapazität betrug 140 MB bei einer Datenrate von 150Kb/s. Es konnte allerdings zusätzlich auch Audio-MD´s abspielen, leider aber nicht aufnehmen.
Es können nur einige hundert Laufwerke in Europa je existiert haben, ich hatte jedenfalls mal eines und hab es dann gegen ein SCSI-ZIP getauscht, das fünf mal schneller war.
Lustig, ich schreibe Matsus hita und Yabb macht aus s hit "nut".
Aus Langeweile eine Ergänzung, der komplette Artikel über das genannte Laufwerk aus der C´T 5/94:
CD-ROMs Schwester
Sonys MD-Data-Laufwerk MDM-111: 140 MByte auf 2,5 Zoll
Detlef Grell
Auf dem Hifi-Markt ist Sonys Audio-Mini-Disc zwar noch lange nicht solch ein Renner wie die CD, aber auch die hat einmal klein angefangen. Auf der CeBIT wurde nun mit MD-Data das datentechnische Pendant zur Mini-Disc vorgestellt - das aber leider erst im Herbst 1994 in den Handel kommen wird.
Sonys neues Laufwerk MDM-111 arbeitet mit magneto-optischer Aufzeichnung. Verglichen mit 3,5- oder 5,25-Zoll-MODs gibt es aber gravierende Unterschiede. Zum einen verwendet Sony abgewandelte MO-Medien, die - unterstützt von Änderungen im Laufwerk - das Aufzeichnen von Daten in einem Zug erlauben. Bei herkömmlichen MODs ist immer eine Umdrehung fürs Löschen, eine fürs Schreiben und meist noch eine fürs Verifizieren nötig; dadurch sind diese MO-Laufwerke beim Schreiben von Daten etwa dreimal langsamer als beim Lesen.
Bei MD-Data - noch viel mehr bei der Audio-Variante - ist diese einfache Aufzeichnungsart auch sehr wichtig. Wie bei der CD-ROM stecken die Daten in einer spiralförmigen Spur, und die Drehzahl des Laufwerkes wird immer so nachgeführt, daß sich über allen Bereichen dieselbe Geschwindigkeit zwischen optischem Abtaster und Medium einstellt.
MD-Data ist allerdings gemessen am heutigen Stand der Harddisk-Technik relativ langsam: Die Datentransferrate von 150 KByte/s entspricht einem CD-ROM-Drive mit Normalgeschwindigkeit - liegt allerdings auch nur geringfügig unter der Schreibgeschwindigkeit üblicher 3,5"-MODs, den ärgsten Konkurrenten in diesem Markt.
Vor allem die mittlere Zugriffszeit von 300 ms könnte das Kopieren vieler kleiner Dateien (Datei schreiben, Verzeichnis aufdatieren) recht zähflüssig gestalten. Wie auch CD-ROM wird MD-Data jedoch über ein eigenes Dateisystem betrieben, das sicherlich auf kurze Wege zwischen Daten und Verzeichnissen sorgen wird.
Bis ein solcherart spezifisches Dateisystem für jedes gängige Betriebssystem verfügbar ist, geht gewiß noch einige Zeit ins Land. Aber letztlich bietet dieser Weg einen unschätzbaren Vorteil: das logische Format liegt fest. Auf jedem Rechner, mit dem sich MD-Data betreiben läßt, kann MD-Data dadurch als Medium zum Datenaustausch verwendet werden.
Das MDM-111 verfügt über einen SCSI-Anschluß, kommt mit einer 5-V-Versorgung aus und kann Audio-Mini-Discs abspielen. Mit anvisierten Preisen unterhalb 1000 DM fürs Laufwerk und weniger als 50 DM für ein 140-MByte-Medium stehen die Chancen bestens, hier einen Laufwerksstandard zu etablieren, der die Floppy-Disk ersetzen kann. Auf jeden Fall müßte es ein Renner im Markt portabler Rechner werden. (gr)