Das ganze ist eigentlich nicht so kompliziert, wenn man Signalpegel, Busbreite und Uebertragungsrate auseinander haelt.
Fuer die Signalpegel gibt es folgende Varianten:
Single-Ended: Positives Signal gegen Masse-Leitung
Differential: Positives Signal gegenueber negiertem Signal. Ein Bit is dann 1 wenn die positive Leitung ein hoeheres Potential als die negierte hat. Da sich Stoerungen idealerweise auf beide Leitungen gleich auswirken, ist differentielles SCIS erheblich unempfindlicher und erlaubt bis zu 36 m lange Kabel.
LVD: Wie normales differentielles SCSi, aber mit niedriegeren Pegeln.
SE und D SCSI sind nicht kompatibel. LVD SCSI ist insoweit kompatibel mit SE SCSI, dass LVD Geraete, wenn sie merken es sind SE Geraete am Bus, automatisch in einen SE Betrieb umschalten. Gibt glaube ich auch Jumper bei LVD Festplatten um SE zu erzwingen.
Geschwindigkeiten/Uebertragungsmodi:
asynchrones Handshake: Das SCSI-Target (Festplatte oder so)
muss warten bis der Hostadapter das vorige Datenwort mit ACK bestaetigt hat, bevor es ein neues Wort mit REQ anfordern darf. Wegen der Laufzeiten auf dem Bus ergibt sich eine Datenuebertragungsrate, die je nach Kabellaenge bei 1.5 - 3 Millione Datenworte/s liegt.
Synchrones SCSI: Das Target kann neue REQs schon im voraus versenden, so lange es noch auf das vorige ACK wartet, daher keine Abhaengigkeit von Kabellaufzeiten. Die Daten werden mit 5 Megaworten/s uebertragen.
Schnelles synchrones SCSI (fast SCSI): Wie zuvor, nun Daten mit eine Rate von 10 Megaworten. Wurde mit SCSI-2 eingefuehrt.
Ultra-SCSI: Nun ist die die Bitrate eben 20 Megaworte/s.
Ultra-2 SCSI und weiter: Diese kenne ich nicht mehr persoenlich aber die Aenderungen liegen daran, dass die Bitrate weiter erhoeht wurde.
Mit den Bitraten einher gehen Anforderungen an das System: Wird Ultra SCSI eingesetzt, wird aktive Terminierung zur Pflicht, Ultra-2 SCSI kann nur eingesetzt werden, wenn eine LVD Schnittstelle vorliegt.
Busbreite:
Das normale "narrow" SCSI hat einen 8 Bit breiten Datenbus, bei fast SCSI ergeben sich also 10 Megabyte/s. Dafuer sind dann Kabel und Stecker mit 50 Pins noetig, das sogenannt A-kabel. Gab auch 25 polige Kabel bei denen an den Masseleitungen gespart wurde, die sind aber nicht standard-konform.
Wide SCSI hat einen breiteren Bus. Ueblicherweise sind das 16 Bit und es wird das 68-polige P-Kabel eingesetzt, ergibt die doppelte Uebrtragungsrate bei gleichem Uebertargungsmodus.
Fast-Wide-Differential uebersetzt sich also zu
Ubertargungsmodi bis zu fast SCSI, 10 Megworte/s
Wide SCSI mit 16 bittigem Datenbus
(nicht LV) differentieller Schnittstelle.
Beim T10 Komitee
http://t10.org/ gibt es die Drafts zu den Standards frei zum download.