Autor Thema: Informatiklehrer  (Gelesen 7898 mal)

DARRR

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Informatiklehrer
« am: 04. November 2003, 00:32:44 »
Mein Chemielehrer, der auch gleichzeitig Infolehrer ist hat mir heute erzählt, er wüsste den besten Job überhaupt: eine gewisse Firma in Franfurt, welche irgentwelche Kreditkartenabrechnungen mache, hätte ihre ganze Software auf alten IBM 360er und das ganze müßte erweitert werden. Leider finden sich in der schönen weiten Welt keine "COBOL" (ich bin unschuldig) Programmierer mehr. Man müßte also nur noch, um an die 300eur pro Std zu kommen, "COBOL" lernen *sigh*. Er könne das ja in einer halben Stunde nur leider habe er keine Zeit. Warum erzähle ich euch das ganze? Wenn ein Infolehrer anfängt einem zu erzählen man solle "COBOL" lernen >:( weiß ich warum die ganze DotCom Industrie den Bach runter geht. Die Sprache die Dijkstra ,frei übersetzt, als Gehirn verkrüppelnd bezeichnet soll man auch noch lernen. Soviel für den zukünftigen Programmierer...das hat Zukunft! Solche Leute gehören verboten!
Wer "COBOL" schon einmal gesehen hat weiß von was ich Rede.
So jetzt hab ich mich endlich mal ausgesprochen und das Bogometer beginnt wieder zu sinken. Mein Webserver mach ich jetzt in Intercal  ;D

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Informatiklehrer
« am: 04. November 2003, 00:32:44 »

rob_gester

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #1 am: 04. November 2003, 01:05:57 »
@christoph
du meinst für die vorführungen im technischen museum? ;D
rob

DARRR

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #2 am: 04. November 2003, 22:40:45 »
*örghh* Cobol, *röchel* Rewrite ist angesagt und auf jeden Fall billiger, einfacher, effizienter...

SmellyCat

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #3 am: 04. November 2003, 23:09:33 »
Mein erstes Computerbuch war "COBOL für Anfägner" (Gott sei dank aus der örtlichen Bücherrei, denn ansonsten hätte ich für mich damals einfach zu viel Geld in den Kamin geschmissen), war eine nette Zeit in der 5,25" Disks und Midi da höchste der Gefühle waren ;)

So, für jeden der hier noch mal sagt "...kann doch nicht so schwer sein" ein simples "Hello World" in COBOL (ich hoffe es stimmt, ist schon lange her) :


000100 IDENTIFICATION DIVISION.
000200 PROGRAM-ID.     HELLOWORLD.
000300
000400*
000500 ENVIRONMENT DIVISION.
000600 CONFIGURATION SECTION.
000700 SOURCE-COMPUTER. RM-COBOL.
000800 OBJECT-COMPUTER. RM-COBOL.
000900
001000 DATA DIVISION.
001100 FILE SECTION.
001200
100000 PROCEDURE DIVISION.
100100
100200 MAIN-LOGIC SECTION.
100300 BEGIN.
100400     DISPLAY " " LINE 1 POSITION 1 ERASE EOS.
100500     DISPLAY "Hello world!" LINE 15 POSITION 10.
100600     STOP RUN.
100700 MAIN-LOGIC-EXIT.
100800     EXIT.


In jeder modernen Sprach wie C oder Java geht das ganze in der Hälfte, ohne Hirnknackse und deutlich übersichtlicher.

Jeder der noch mal "COBOL" und "einfach" zusammen in einem Satz zu erwähnen wagt wird von mir standrechtlich erschossen ;D

bye
Mats

DARRR

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #4 am: 04. November 2003, 23:23:43 »
hab ich gesagt das cobol einfach ist? cobol ist einfach nur scheiße *flame* btw. schon mal versucht in c ein "hello world" ohne standartbibliothek zu schreiben?

/*
* HELLO WORLD program
* by Jack Applin and Robert Heckendorn, 1985
* (Note: depends on being able to modify elements of argv[],
* which is not guaranteed by ANSI and often not possible.)
*/
main(v,c)char**c;{for(v[c++]="Hello, world!\n)";
(!!c)[*c]&&(v--||--c&&execlp(*c,*c,c[!!c]+!!c,!c));
**c=!c)write(!!*c,*c,!!**c);}

ok ist zwar obfuscated *gg* c aber trotzdem, überraschend elegant...

cobolcode von http://www2.latech.edu/~acm/helloworld/cobol.html
???? Ist nicht nett, dass du den Autor gelöscht hast :(
« Letzte Änderung: 04. November 2003, 23:39:34 von DARRR »

SmellyCat

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #5 am: 05. November 2003, 13:41:31 »
« Letzte Änderung: 05. November 2003, 13:42:25 von SmellyCat »

DARRR

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #6 am: 05. November 2003, 20:19:46 »
Irgentwie komisch, das das die einzige Möglichkeit ist ein "hello World" zu implementieren. Naja jedenfalls zeugt es von der Schwäche der Sprache. Trotz der recht einfachen Syntax verglichen zu C, hapert es bei der Logik. Man muss dazu sagen das es ja auch nur als "Wirtschaftssprache" gedacht war. Schlimm genug...

Rainer

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #7 am: 06. November 2003, 03:37:33 »
Zitat

Irgentwie komisch, das das die einzige Möglichkeit ist ein "hello World" zu implementieren. Naja jedenfalls zeugt es von der Schwäche der Sprache. Trotz der recht einfachen Syntax verglichen zu C, hapert es bei der Logik. Man muss dazu sagen das es ja auch nur als "Wirtschaftssprache" gedacht war. Schlimm genug...

Man darf natürlich auch nicht vergessen, daß COBOL schon vor 40 Jahren definiert wurde... Nicht nur in der Informatik gab es seitdem einige Fortschritte. Ein Auto von heute wird gegenüber einem aus den 60iger Jahren auch etwas fortschrittlicher wirken.

Rainer
« Letzte Änderung: 06. November 2003, 03:39:55 von Rainer »

Brombaer

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #8 am: 06. November 2003, 11:23:26 »

Zitat

Man darf natürlich auch nicht vergessen, daß COBOL schon vor 40 Jahren definiert wurde... Nicht nur in der Informatik gab es seitdem einige Fortschritte. Ein Auto von heute wird gegenüber einem aus den 60iger Jahren auch etwas fortschrittlicher wirken.
Rainer


Stimmt, heute kann man viel vielfältiger und komfortabler an die wand fahren ;-) Nein, hinter meinem C++ Compiler werdet Ihr mich nie nicht weg bekommen :)

Matthias

SmellyCat

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #9 am: 06. November 2003, 12:00:44 »
Wohl wahr,

auch wenn ich QuckBasic irgenwie vermisse ;) Schon alleine wegen des "Hello World"'s *g*

--
10 print "Hello World"
--

Wobei zum Einsteigen C++ oder C (C# zählt nicht ;) ) wohl für einen kompletten Newbie nicht so ganz geeignet ist.  

Es mögen sich die Geister scheiden aber ich würde Perl für den Einstieg anraten, aus 2 Gründen - man kann viel und schnell für Unix scripten ohne grosse Umwege und zudem ist es auch für Webapps prima nutzbar.

So, der nächste kommt nun mit Java *g*

...Leute lernt Ada oder Assembler so habt ihr Grundwerte intus ;D

bye
Mats

Malakim

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #10 am: 06. November 2003, 12:27:36 »
Ich sage Anfaängern die Programmieren wollen (meist auf einer DOSE) sie sollen Delphi nutzen. Mit Delphi kann der letzte Anfänger sofort Ergebnisse erzielen die sich sehen lassen können und das motiviert die Leute dann auch  ;D ;D

Für Unix ist das nix das ist klar  ;)

rob_gester

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Re: Informatiklehrer
« Antwort #11 am: 06. November 2003, 12:32:15 »
@mats
womit man einsteigen sollte/könnte ist die frage der religiösen einstellung ;)
1. heutzutage fast jeder schüler programmiert java und in kürze wird ein javakenner schwer am markt haben. genauso wird es mit der ganzen .net-schiene (c# & co) sein.
2. perl ist wunderbar fürs parsen, nur die syntax ist schier unmöglich (v.a. die regular expressions), da ist man mit shell-scripting schneller angelernt.
3. überhaupt ist das langsam eine glückssache. wenn man mit einer obskuren sprache zum richtigen zeitpunkt reagiert, dann hat man möglicherweise den goldenen vogel abgeschossen ;D
4. und auch langsam die programmierkenntnisse alleine immer weniger ausreichen.
rob
« Letzte Änderung: 06. November 2003, 12:37:09 von rob_gester »

SmellyCat

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #12 am: 06. November 2003, 13:41:56 »
ja ist eine Glaubensfrage, des wegen schrieb ich ja "Es mögen sich die Geister scheiden"

Nur es ist mein Glauben ;)

Perl ist schön einfach und man hat in 2 - 3 Std ein brauchbares Wissen mit dem man schon kleine Dinge und Apps gut schreiben kann, sprich der Erfolg kommt recht schnell. Nur, Perl ist halt eine Scriptsprache und sehr begrenzt, für umfassende Dinge auch schlichtweg zu lahm.
Zum Unix automatisieren etc. aber sehr brauchbar.

Von diesem properitären M$ Mist halte ich nix da ich mit M$ nix am Hut habe dennoch kann z. B. VB in den richtigen Händen ein machtvolles Werkzeug sein (selbes gilt für C# oder .NET)

Java - naja - wer es mag bitte. Ich glaube am weitesten kommt man mit C oder C++ wobei C auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat... das schöne an C und Persl so wie Java ist das sie systemübergreifend sind und man sich so dem "anderen" wie mit z. B. C# nicht ganz verschliesst.

@Elmar:
Ich meine - bin mir aber nicht sicher - es sollte mal ein Delphi für Linux raus kommen. Ob es das je gab und ob es portierbar ist weiss ich nicht, ich weiss nur dass ein Freund mal ein komplettes Mail App in Delshi für Windows vor Jahren geschrieben hat und den Stress den er damals hatte sollte sich keiner erneut antun *g*

bye
Mats
« Letzte Änderung: 06. November 2003, 14:50:58 von SmellyCat »

Offline Kathse

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Re: Informatiklehrer
« Antwort #13 am: 06. November 2003, 14:06:30 »
Hi,

Delphi für Linux gibts, das nennt sich Kylix und tut auch soweit ganz gut, denke ich. Ich glaube die Jungs von XPde benutzen es zum Beispiel.

Portierbar ist es aber glaube ich nicht. Also nur für Linux auf IBM-kompatiblen PCs ;-)

Gruß,
K
« Letzte Änderung: 06. November 2003, 14:07:14 von Kathse »

DARRR

  • Gast
Re: Informatiklehrer
« Antwort #14 am: 06. November 2003, 22:38:23 »
Womit man anfängt ist eigentlich relativ egal. Mit manchen Sprachen hat man es einfacher für die Zukunft, welche aber auch meist schwieriger zu erlernen sind. Python ist ganz nett, es weist Perl ähnliche Funktionalität auf, hat ein solides OO-Konzept und eine klare Syntax. Perl ist da echt etwas krude, aber das soll sich ja mit Perl 6 ändern. Ansonsten bleibt nur *reines* C, die Syntax ist Gewöhnungsbedürftig, aber äußerst flexibel und ohne stdlib geht gar nichts. Bei Java vermisse ich am meisten die Pointer (...ja ich weiß es geht auch ohne) ansonsten ist es ein erweitertes C++, welches enorm gehypt wurde ;) . Smalltalk ist immernoch die Über-OOP und für Verrückte empfehle ich Intercal(mit 8 instruktionen Turing komplett) oder Malbolge.