Autor Thema: Hardwareempfehlung  (Gelesen 4704 mal)

Brombaer

  • Gast
Hardwareempfehlung
« am: 21. Juni 2003, 13:52:51 »
Hallo zusammen,

meine Idee bezüglich meines Servers wird langsam konkreter. Wichtig war mir ja maximale NFS-Ethernet-Performance ( via GBit) was letztendlich dazu geführt hat das ich von der Idee eine SGI bzw. SUN zu verwenden abgekommen bin (kaum zu finden diese Karten und wenn dann sackteuer). Mein neuer Plan sieht wie folgt aus:

- Dualprozessormotherboard (mit 2x irgendwas über 1Ghz Prozessoren bevorzugt Intel). Das Board benötigt auf jeden Fall 2 64bit PCI Sockel für Ethernet und RAID-Controller
- Intel oder 3com 1Ghz Ethernetkarte
- ein 3Ware Escalade 8500-8 RAID-5 SATA Controller
- Hotswap SATA-Festplatteneinschübe.
- Speicher je nach demand 512MB aufwärts
- Debian (via Knoppix ??)
- 19" Gehäuse, Höhe relativ egal

Mein Problem ist jetzt das ich mich mit Dual-motherboards überhaupt gar nicht auskenne (bezüglich genereller Stabilität und Verträglichkeit mit Linux). Kann mir da einer von Euch Empfehlungen geben bzw. Links auf Foren wo man sich mit solchen Thematiken beschäftigt ?

Über Hinweise jeglicher Art würd ich mich sehr freuen

Matthias

PS: Ich weiss das das mit den Prozessoren vielleicht etwas Overkill ist, aber ich wollte die nächsten 3-5 Jahre wenn möglich nix mehr dran rumbastelen (ausser Festplatten nachrüsten), es sei denn es geht was kaputt
« Letzte Änderung: 21. Juni 2003, 13:59:09 von Brombaer »

mood-indigo.org - Das unabhängige Silicon Graphics User Forum

Hardwareempfehlung
« am: 21. Juni 2003, 13:52:51 »

msunix

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #1 am: 21. Juni 2003, 15:39:03 »
Hi!

Also wenn Du wirklich einen hochperformanten NFS-Server willst solltest Du das mit Linux vielleicht nochmal überdenken, die NFS-Implementation von Linux ist nicht unbedingt für Performance berühmt, für den problemlosen Support von NFSv3 auch nicht... (Diese Erfahrung musste ich sogar hier in meinem Mini-Netz machen - die O200 bringt gegenüber dem vorherigen Linux-Server wirklich _spürbar_ mehr Durchsatz über NFSv3 bei 100MBit-Ethernet, ausserdem konnte IRIX die Exports von Linux nicht immer mit v3 mounten und viel meist auf v2 zurück. Ich nehme mal an, dass da über GBit-Ethernet die Unterschiede noch deutlicher werden.

Wenn's Intel-Plattform sein soll würde ich mir dafür als OS am ehesten SolarisX86 aussuchen, der NFS-Support von Solaris ist jedenfalls über alle Zweifel erhaben. Und die Hardware dann nach dem was von Solaris am besten unterstütz wird auswählen.
Wie die xBSD's in NFS sind weiß ich nicht.

Ansonsten - ich kriege wahrscheinlich denmächst einen 'ausrangierten' NetworkAppliance F740, die NetApps sind in Punkto Durchsatz über jedem Zweifel erhaben... Auf jeden Fall werde ich den Filer verkaufen wenn ich ihn wirklich kriegen sollte. Im moment hab ich aber auch noch keine genauen Infos zur Ausstattung. Trotzdem: Wenn Du Intersse hast sag 'bescheid'  ;)

Servus,
  Michael
« Letzte Änderung: 21. Juni 2003, 15:41:42 von msunix »

marty

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #2 am: 21. Juni 2003, 17:46:00 »

Zitat

Mein Problem ist jetzt das ich mich mit Dual-motherboards überhaupt gar nicht auskenne (bezüglich genereller Stabilität und Verträglichkeit mit Linux). Kann mir da einer von Euch Empfehlungen geben bzw. Links auf Foren wo man sich mit solchen Thematiken beschäftigt ?


Also generel läuft SMP gut, habe zur Zeit ein Supermicro Board mit 2 450er am laufen, geht ohne Probleme, nur so Späße wie Power Management sollte man auslassen (braucht man ja beim Server eh nicht, oder?). Hatte Debian auch schon auf einer IBM Intellistation mit 2 550er Xeons am laufen, ging auch ohne Probleme.
Allerdings kann man nicht von ausgehen, das 2 Prozessoren gleich doppelte Leistung bringen. Was ganz nett ist, wenn du was kompilierst und bei make die Option -j2 angibst :). Geht aber bei manchen Programmen auch in die Hose.

Linux 2.6 soll besser werden im SMP Bereich, aber das wird noch ein Weilchen dauern.

marty

Brombaer

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #3 am: 21. Juni 2003, 18:43:47 »
Hallo Ihr Zwei,

erstmal Danke für Eure Antworten. Zum Thema Netfiler weiss ich nicht so recht ob das innerhalb meiner Preisklasse liegt (hab mal kurz auf ebay geschaut, AUTSCH). Ist NFS3 unter Linux immer noch so schlecht ? Ich meine mich erinnern zu können das es schon vor knapp 2 Jahren mies war (wobei ich davon ausgegangen bin das in der Zwischenzeit dran gearbeitet worden ist).

Meine Hauptanwendung für den Server ist halt das zur Verfügung stellen von Plattenplatz (zum einen via NFS, zum anderen für die Windowswelt via Samba). Clients werden ca. 5+ sein wovon aber nicht alle gleichzeit drauf arbeiten werden. Primär ein Entwicklungsrechner der den zu compilierenden Sourcecode auf dem NFS-Laufwerk hat und die Objectfiles/libs und executables lokal bei sich ablegt. NFS-Laufwerk deswegen weil ich auf mehreren Plattformen kompilieren muss und durch den Server natuerlich auch ne gewisse Sicherheit haben möchte (wer will schon ständig Backups an den Clients fahren). Natürlich soll der Server auch alle sonstigen anfallenden Dienste erledigen (cups, mail, fax .....). Die SATA Lösung bietet sich aus preislichen Gründen an (da es ja passende RAID-5 Controller gibt), das Missverhältnis im Preis bei grösseren SCSI-Platten empfinde ich als doch recht heftig.

Natürlich wird auch der ein oder andere Client Music/Videos abnudeln oder Mails lesen, typische Büroanforderungen umsetzen..

Ist es realistisch mit Linux knappe 80MB/s Readzugriffe hinzubekommen ?

Die Frage nach Hilfe hatte sich natürlich auch auf konkrete Boards bezogen. Das SMP unter Linux funktioniert ist mir klar (abgesehen von einigen fiesen Grafikkarten oder ISDN-Dingern). Das Powermanagement wird auf jeden Fall ausgeschaltet bleiben  ;)

Thanx

Matthias

msunix

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #4 am: 21. Juni 2003, 19:00:06 »
Hi!

Nach dem was Du oben geschrieben hast ging ich halt eher davon aus, dass Du in erster Linie einen hochperformanten Fileserver bauen willst. Wenn das Ding eher ein universeller Arbeitsrechner sein soll würde ich Solaris nicht unbedingt empfehlen.
Aber Linux - also bis Kernel 2.4.irgendwas war NFS unter Linux wirklich nicht so toll! Seit etwa einem Jahr hab ich die Entwicklung nicht mehr weiter verfolgt, weil ich seit dem keinen einzigen Rechner mit Linux mehr habe. Aber gehört hab ich nix, dass sich da groß was geändert hätte...

Zum Thema Netapp: Ich kenne die Gebrauchtpreise dafür nicht, ich werde mir darüber auch erst Gedanken machen wenn ich das Ding hier stehen hab und genau weiß was drin ist. Aber sollte hier jemand Interesse an sowas haben kann er das ja schon mal bei mir anmelden. Da ich das Ding - wenn ich es denn kriegen sollte - auch recht günstig kriege werde ich es auch nicht allzu teuer weiterverkaufen. Und mein ePay-Name ist _nicht_ maccinavalley... ;)

Servus,
  Michael

Lordy

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #5 am: 21. Juni 2003, 20:25:03 »
Hey,

weil es oben erwaehnt wurden: der Linux SMP Support wird im 2.6 Kernel zwar verbesserungen bringen, die werden dich aber nicht richtig Interessieren. Die Verbesserungen werden nur richtig Wirkung zeigen bei System mit >8 CPUs.

Zur NFS Leistung, ich weiss war nicht wie brauchbar die Werte sind, aber vielleicht helfen sie ja: http://www.specbench.org/osg/sfs97r1/results/sfs97r1.html


Gruesse,
chris

Brombaer

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #6 am: 22. Juni 2003, 00:17:16 »
OK ok ok,

danke fuer die weiteren Tips. Ich moechte nochmal drauf hinweisen das ich KEINEN Numbercruncher bauen möchte. Es soll ein normaler Fileserver (dafür aber schnell NFS) sein der die typischen Unixdienste mitverwalten soll (für ca. 10 Clients und knapp 5 User). Auf dem Rechner werde ich NICHT kompilieren (obwohl man darüber für Linux nachdenken könnte). Das ein oder andere Programm wird sicher mal remote gestartet aber es ist auch kein Arbeitsplatzrechner (schon aus Stabilitätsgründen nicht).

Den Hinweis mit dem Tyan 7500 finde ich persönlich ganz gut aber da tun sich noch ne ganze Menge Fragen auf:

1. Unter Linuxsupport finde ich nur Hinweise zu ältereren RedHat Versionen, mir persönlich wäre ein Debiansystem sehr angenehm. Wie finde ich am besten raus ob das funktioniert oder nicht ?

2. Das Ding braucht ein WTX-Netzteil. Ich vermute mal die Dinger sind nicht wirklich billig. Was legt man denn dafür auf den Tisch ?

3. Natürlich benötige ich noch ein passendes 19" Gehäuse. Höhe darf ruhig 4U oder so sein. Welche Händler verkaufen denn sowas zu annehmbaren Preisen ? Bezüglich der Backplane bestehen da allerdings noch ein paar Unklarheiten. Der SATA-RAID-Controller hat die Möglichkeit 8 Platten anzusprechen. Reicht es für den Anfang ein normales Gehäuse mit 5 1/4 Einbauplätzen zu nehmen und on demand die ein oder andere Backplane einzeln einzubauen ? Oder besser ein Gehäuse was gleich soviele Plätze hat ? Oder kann ich auf diese Hotswapgeschichte verzichten, wenn ich eine einstündige Downtime zum Umbasteln der Platten in Kauf nehmen kann ?

4. CPU technisch darfs ruhig das untere Ende sein. Man könnte ja mit einem 1.8er XEON anfangen und dann irgendwann vielleicht durch die 2 schnellstmöglichen ersetzen ?

5. RAM tuts glaube ich 1600er, schneller gehts bei dem 400er Bus eh nicht.

6. Oder soll ich doch eher zu ner Athlon basierten Lösung tendieren ? Ich schätze das dürfte bezüglich der CPUs und dem Netzteil vermutlich etwas billiger sein.

Uaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhh

Soviele Fragen, so viel zu beachten  :P

Matthias

Mr-Digital

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #7 am: 22. Juni 2003, 06:48:06 »
Also ich würde Dir eher dazu raten, einen kompletten Server zu kaufen, gebraucht natürlich (eBay). Die Stabilität eines Proliant,Netfinity oder Primergy kannst Du mit einem selbstgebauten Rechner nie erreichen, meine Erfahrung. Eine Workstation mag ja noch gehen (obwohl ich bis jetzt noch nichts gefunden habe, was an die Zuverlässigkeit einer IBM Intellistation rankommt,PC), aber einen Server bauen ist doch weitaus komplexer.
Ich habe zum Beispiel vor ca. 2 Wochen einen Siemens Primergy 670-40 für 1300.- Euro über ebay gekauft (Zustand fast wie neu!). Die Daten sind:
- 4x Pentium III Xeon 550MHz/512kb
- 4GB RAM
- Mylex Extreme Raid Controler 1164P 3- Kanal U2W PCI 64 mit 64MB Cache (batteriegeschützt)
- 6x 36GB HDD und 2x 18GB HDD (Hotswap, klar)
- 4x 64bit PCI Hotplug
- 2x 32bit PCI Hotplug
- 2x 32bit PCI/ISA shared
- 2 Netzteile, LAN und so weiter ... gerade mal 4HE hoch.

Gut, aufrüsten kannst Du den nicht mehr gross (für was auch?), aber der reicht mit Sicherheit noch mind. 2 Jahre für alles locker aus. Selbst wenn Du mehr Plattenplatz brauchst, kommst Du da günstiger weg (was jetzt nicht heissen soll, dass ich meine Primergy verkaufen will ! ... die steht z.Z. nicht zum Verkauf)

Und noch was fällt mir ein, das Ding ist auch für Linux zertifiziert, offiziell RedHat und SUSE, da dürfte Debian dann auch kein Thema sein.

Gruss

Thomas
« Letzte Änderung: 22. Juni 2003, 07:14:53 von Mr-Digital »

msunix

  • Gast
Re: Hardwareempfehlung
« Antwort #8 am: 22. Juni 2003, 16:33:09 »
Hi!

Ich hab heute morgen bei meinem Bruder das aktuelle Linux-Magazin durchgeblättert, da ist ein Test von SATA-RAID-Controllern drin, der könnte für Dich vielleicht interessant sein. (Linux-Magazin, Ausgabe 7/2003, ab Seite 54)

Kurze Zusammenfassung: Getestet wurden 3Ware 8500-4, ICP-Vortex GDT-8546Rz und Promis Fasttrack 1500 TX4. Von der Geschwindigkeit her waren die beiden Hardware-RAID-Controller in etwa gleich schnell, der Promise viel wegen Software-Raid weit zurück. Die Linux-Unterstützung durch Treiber, Tools und API ist von 3ware am besten, bei ICP-Vortex auch gut, von Promise gibt's nur veraltete Binär-Treiber für ältere Linux-Distris.

Servus,
  Michael

Brombaer

  • Gast
Menschenskind
« Antwort #9 am: 22. Juni 2003, 18:21:02 »
Hier machen sich ja einige richtig Gedanken, danke schön erst mal von dieser Seite.

Die Infos über den 3Ware Controller aus dem Linux-Magazin habe ich schon gelesen, ebenfalls den Test bei Tom's Hardware. Wobei ich den Test bei Tom's Hardware als nicht wirklich aussagekräftig halte, dort hat man lediglich eine einzelne Festplatte performancetechnisch untersucht, deswegen hab ich den Applikationsbenchmarkwert eher vernachlässigt. Desweiteren spricht für den 8-fach-Controller das bei Betrieb mit Spare-platte nicht so viel Verschnitt entsteht. Ich plane das gesamte RAID als eine einzige Platte anzusprechen, ebenfalls wäre ich da bei 3 Platten von der Grösse als auch von der Performance her limitiert.

Christoph,

über die Plattengrössen muss ich nochmal nachdenken, ich teile mir den Server mit einem Kollegen und ich weiss noch nicht wie gross unser Bedarf wirklich ist.

Bei Alternate gibts jedenfalls noch kleinere XEONs zu kaufen, auch der Speicher ist dort einen Tick günstiger (ebenfalls Kingston). Ich vermute ich werde am Anfang mit einem Single-System anfangen und später dann bis zum Maximum Dual aufrüsten.

Aber die Richtung ist jetzt auf jeden Fall klar. Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher ob es ein FSB400 oder FSB533-System werden soll. Mal schauen, gegen Ende nächster Woche sollte sich in Hinsicht auf das Budget einige Fragezeichen in Luft auflösen.

Wo hast Du denn den Preis für das Board her ? Auf ebay werden grad 2 dieser Art verkauft, aber ich weiss nicht ob ich da schon zuschlagen soll ;-)

Gruß

Matthias

Brombaer

  • Gast
64bit
« Antwort #10 am: 22. Juni 2003, 18:23:53 »
Ach ja,

das Itanium und Opteron-Zeugs ist da noch kein wirkliches Thema, ich gehöre ungern zu den early adopters ;-)

Matthias