Autor Thema: Video-Digitalisieren: Womit?  (Gelesen 7213 mal)

majix

  • Gast
Video-Digitalisieren: Womit?
« am: 21. Oktober 2004, 14:24:46 »
Ich wollte demnächst mal ein Video (VHS) auf den Computer bannen, um es dann als DVD zu brennen. Jetzt frage ich mich, womit erziele ich die besten Ergebnisse.

Zur Auswahl stehen:
- Indigo2 R4400 Extreme mit Galileo Video Option
- Indigo2 R10000 Impact mit Galileo-like Video Option
- O2 R5000 mit Video-Option
- Indy R5000
- PC P4 mit TV-Karte

Die Indy scheidet wohl von vornerein aus, und die Indigo2 Extreme hat auch nur eine R4400 CPU, ich denke es bleiben in erster Linie die drei Optionen Indigo2 Impact, O2 oder PC.

Ich schätze von der Video-Qualität sollte die Indigo2 mit Impact Video ziemlich gut sein, evtl sogar besser als die O2 oder der PC. Aber wie sieht es mit der nötigen Rechenleistung und SCSI-Bandbreite aus? Wieviel Platz benötige ich überhaupt auf der Platte für einen 100Minuten Film? Soll ich am Ende doch den PC nehmen?

Es gibt hier ja einige Leute, die schon Erfahrungen mit sowas gemacht haben, vielleicht können die mir Tipps geben, womit ich das am besten bewerkstellige...

Grüße,
Kaya

mood-indigo.org - Das unabhängige Silicon Graphics User Forum

Video-Digitalisieren: Womit?
« am: 21. Oktober 2004, 14:24:46 »

SmellyCat

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2004, 14:46:33 »
Hallo,

kommt auf Deinen PC an, wenn die TV Karte einen Sound-In hat und volle, echte PAL Auflösung bringt stände dem nichts ihm Wege. Wenn Du den Ton über die Soundkarte reingibst wäre das beste beide separat zu speichern und im Rechner zusammenzuführen. Problem ist, Du wirst sonst gegen Ende, je nach dem wie lang der Film ist eine Verschiebung, sprich eine "Un-Synchronisation" bekommen. Kabelwege und der PCI Bus sind die Ursache dafür.

Ich kenne die MGV und die O2 und muss sagen die MGV war einen Tick besser wobei die I2 extrem lahm ist bei Video Coding, auch nicht so verwunderlich.
Auch bedenke, wenn volles PAL in MPEG1/DV braucht je nach Einstellung knapp 1 - 5 MB/sec auf der Platte, im Schnitt kannst Du mit knapp 17 GB für 60 Minuten Film rechnen, PAL nativ 3 Mbps , 44 kHz Ton, Stereo - Dir würde wahrscheinlich die Platte ausgehen ;)
Über NFS oder Samba auf den PC wäre eine Lösung, rechnerisch reicht eine 100 MBit Halfduplex dafür aus aber die Theorie ist was schönes, nur nicht die Realität *g*

Auf den PC wirst Du es schieben müssen, und zwar den DV Stream denn für eine DVD brauchst Du MPEG2 und ein AMD XP mit 1,4 GHz braucht etwas mehr als Realtime, bei Deiner I2 oder O2 wirst Du locker eine Woche für einen normalen Spielfilm sitzen.

Alernative wäre: Schick Jerry oder mir die VHS Kassette und wir machen es Dir hochwertig, mit guter Hardware ;)

Kannst auch Impact anhauen, vielleicht macht er es Dir auch - er ist nun ja entsprechend ausgestattet ;D

...aber es geht ja ums Spielen und probieren und um klar auf Deine Frage zu antworten:

SGI: Wenn dann die I2 - der SCSI Bus der I2 reicht aus, ohne Probleme - darfst ihn halt nicht anderweitig belasten
PC: Wenn die TV Karte gut ist und einen Sound In hat dann mit der

Wenn Du vor hast so etwas öfters zu machen sieh Dich nach einer FW Lösung von Terratec um oder eine Canopus Karte (vorsicht - teuer ;) ) - eine normale TV Karte stösst recht schnell an ihre Grenzen

Terratec: Cameo Convert 800 (http://www.terratec.net)
Canopus: ADVCxxx Reihe (http://www.canopus.de)

Oder eine Matrox RT... auch seeeehr teuer

bye
Mats
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2004, 14:58:05 von SmellyCat »

msalfer

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #2 am: 21. Oktober 2004, 15:47:38 »
Hallo,

zu Video mit SGIs kann ich leider nix sagen, da mangelt es mir an der Video-Ausrüstung, bzw. meine Indy ist etwas zu langsam (R5k-180). Zum capturen würde ich auf die O2 tippen, da die die Daten mit 100MBit wegschaufeln kann.

Zu der TV-Karte: Falls der PC nicht schnell genug ist um in Echtzeit MPEG2 zu coden, nimm einfach mal HUFFYUV. Damit kann man Fullsize auch mit Pentium2 und halbwegs schneller HDD sauber aufnehmen.

Wenn der Sound über die Soundkarte aufgenommen werden muss (höchstwahrscheinlich) ist natürlich das Ergebnis etwas vom Zufall abhängig, je nachdem wie der Taktgenerator der Soundkarte gerade drauf ist. Mit etwas Pech ist es ein ein frei laufender Quarz und wenn der einen schlechten Tag hat, muss man die Audiospur mit etwas Aufwand nachträglich in das Video fitten. Vielleicht vorher mal kurz testen, ob Ton und Bild nach einer halben Stunde Aufnahme noch synchron ist.

Datenrate: ~768*512*25*3 = ~ 30MByte/s
Mit HUFFYUV etwa Faktor vier weniger, also ~7 MByte/s
Übliche (vor ein paar Jahren...) MMPEG-Karten wie Fast AV-Master hatten eine einstellbare Kompressionsrate, etwa 2,5 - 5,5 MByte/s

Wenn das Video wirklich VHS und kein SVHS oder Hi8 und dergleichen Format ist, kannst du dir das Fullsize capturen aber eigentlich auch wieder sparen - VHS zeichnet etwa nur die Hälfte Auflösung auf. -> viertel Datenrate

Damit wären die SGIs auf jeden Fall wieder im Rennen.

Zitat

Problem ist, Du wirst sonst gegen Ende, je nach dem wie lang der Film ist eine Verschiebung, sprich eine "Un-Synchronisation" bekommen. Kabelwege und der PCI Bus sind die Ursache dafür.


Solche Aussagen sollten da bleiben wo sie hingehören - in selbsternannten Highend-Audiozeitschriften. ;-)

SCNR,
Michael

majix

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #3 am: 21. Oktober 2004, 17:14:36 »
Vielen Dank für die Tipps, ich werde es dann mal mit der Indigo2 versuchen, und wenn es nicht klappt, werd ich den PC hernehmen, und wenn das auch nicht klappt, auf Mats Angebot zurückkommen.

Da es wirklich nur VHS ist, sollte das also zu bewerkstelligen sein. Der Hauptnachteil der Indigo2 ist dann aber immer noch die 10MBit Netzwerkkarte, denn das Umkodieren will ich auf jeden Fall auf dem PC machen, beim Capturing geht es mir in erster Linie um gute Qualität. Und mit 10MBit ein paar GB umherschieben macht keinen Spaß.

Öfter machen wollte ich das ganze eigentlich nicht, nur hätte ich gerne mal Peter Greenways "Prosperos Bücher" - nur eben nicht auf VHS, aber als DVD gibt es den Film leider nicht.

Grüße,
Kaya

Rainer

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #4 am: 21. Oktober 2004, 23:29:25 »

Zitat

...
Qualität. Und mit 10MBit ein paar GB umherschieben macht keinen Spaß.
...

Du könntest Deiner I2 natürlich auch mal eine 3com 3C597 TX 10/100Mbps Karte spendieren. Habe die Preise nicht mehr verfolgt, vor einem Jahr lagen sie auf ebay wohl bei ca. 25 EUR. Treiber und Installationsanleitung bei Ian Mapleson

Rainer

majix

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #5 am: 22. Oktober 2004, 00:01:40 »
Ja, eine vernünftige Netzwerkkarte werd ich da irgendwann mal einbauen...

Ich habe eben mal einen Test gemacht mit der Indigo2, aber leider scheint der erst beste Videorecorder, dessen ich habhaft werden konnte, nicht so dolle zu sein, oder das erst beste Video, dessen ich habhaft werden konnte, ist nicht so dolle.

Aber selbst bei halber PAL-Auflösung ist die CPU-Last bei 100%, ob das mal gutgeht... aber das Hauptproblem dürfte der Plattenplatz sein, im Augenblick sind da nur eine 9GB und eine 4GB Platte drinnen, ich denke, dass ich versuche eine schnelle externe Platte dranzuschließen.

Und noch was: Die mitgelieferrten Tools sind eigentlich gut, gerade das Controlpanel für die Videokarte hat wirklich viele sinnvolle Optionen, die meine TV Karte zumindest nicht hat ;) Und Moviemaker finde ich den Hammer - gerade wenn man bedenkt, dass das Ding ein (C) von 1993 - 1997 trägt.

Vor einer ernsthaften Probe werde ich aber wohl das Hardware-Setup (Festplatte und Video-Recorder) noch etwas modifizieren müssen.

Grüße,
Kaya

SmellyCat

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #6 am: 22. Oktober 2004, 13:12:39 »

Zitat

Solche Aussagen sollten da bleiben wo sie hingehören - in selbsternannten Highend-Audiozeitschriften. ;-)


Kein Witz - schlechts Bsp ist formac tvr über FW mit Bild, M-Audio Audiophile 24/96 PCI mit Ton, Verschiebung bei ca 120 Minuten 15 - 20 Sekunden. Da unterschiedlich angebunden kein so tolles Bsp.
Besseres: Vom VHS mit Ton und Video auf das formac tvr. Ton über Cinch und Bild über S-VHS Kabel (sieht aus ähnlich wie PS/2 Kabel, weiss nicht ob meine Bezeichnung stimmt)... das S-HVS Kabel war knapp 0,5m lang, das Cinch für den Ton gut 3m - Verschiebung bei einem knapp 2 Stunden Film waren gegen Ende etwa 3 - 5 Sekunden.


TV Karte: Es kommt drauf an was sie kann aber es gibt massenweise Freeware Tools und Treiber bei z. B. http://freshmeat.net oder http://sourceforge.net die mehr aus Deiner Karte rausholen können, zumindest für Brooktree Chips.

bye
Mats

majix

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #7 am: 22. Oktober 2004, 13:55:02 »
Also die Kabellänge kann eigentlich nicht für die Verschiebung zuständig sein. Abgesehen davon, mit welcher Geschwindigkeit die Signale da durchrauschen, wäre es bei einem konstanten Lag unmöglich, dass sich Bild und Ton mit der zeit immer weiter voneinander trennen.

Denn selbst wenn das Kabel derart lang ist, dass der Ton 1Sekunde braucht, um durchzukommen, dann hinkt er am Anfang des Filmes eine Sekunde hinterher, und am Ende auch.

Oder ein vertrauter Vergleich: Es ist ja auch im internet nicht so, dass es mit der zeit immer größere Lags hat, d.h. das die Pings jeden Tag länger brauchen. Das Internet hat genauso wie Dein Audiokabel eine gewisse Latenzzeit, und die ändert sich nicht.

Also muss es wirklich an etwas anderem liegen.

Grüße,
Kaya

Malakim

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #8 am: 22. Oktober 2004, 16:17:36 »
@Kaya
evtl. liegts an den Kurven die das Kabel macht. Durch die Fliehkräfte hast Du dann ja enorme Datenverluste  ;D ;D

zu_alt

  • Gast
« Letzte Änderung: 22. Oktober 2004, 16:49:28 von zu_alt »

Impact

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #10 am: 22. Oktober 2004, 16:55:28 »
Kaya..... ich verweise gern nochmal auf das Forum, das die ganze Palette an Tricks diese Problematiken Professionell zu umgehen aufführt  ;D => http://www.mood-indigo.org/cgi-bin/YaBB/YaBB.cgi?board=quatschen&action=display&num=1098174430

majix

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #11 am: 22. Oktober 2004, 19:12:50 »
Oooch, bei dem Synchronisationsproblem bin ich ja nch gar nicht angelangt... bis ich da angekommen bin, wird noch ein wenig Zeit verstreichen. Mein Beitrag bezig sich auf Smellys Beobachtungen.

Grüße,
Kaya

Rainer

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #12 am: 23. Oktober 2004, 00:06:13 »

Zitat

...
Also muss es wirklich an etwas anderem liegen.
...

Genauigkeit der Quarze, die die Taktraten für die Digitalisierung von Bild und Ton machen? Werden vermutlich nicht von einem einzigen Quarz abgeleitet, oder?

SmellyCat

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #13 am: 23. Oktober 2004, 00:11:15 »
sagen wir so - logisch bedacht haste recht Kaya, wenn dann müsste es immer gleich sein, so wie z. B. wenn man analog für Bild und digital für Ton nutzt.

Langsam aber sich kann es mir nur mit einer lahmen Software/Hardware Komponente erklären die mit der Verarbeitung nicht nach kam... hmmm, egal die Problematik habe ich nicht mehr und da die Hardware nicht mehr da ist kann ich es auch nicht nachprüfen

bye
Mats

msalfer

  • Gast
Re: Video-Digitalisieren: Womit?
« Antwort #14 am: 23. Oktober 2004, 05:58:40 »
Hi,

also, Timing:

Das die Signale irgendwie nicht zeitsynchron sind, kann entstehen indem die Timingsourcen von Bild und Ton auseinanderlaufen (2 Quarze auf den den beiden Boards) oder vielleicht noch wenn der enstehende Stream ohne Timinginformationen geschrieben wird und dann hin und wieder Bytes verloren gehen. Aber das sollte eher selten sein.

Es gibt zwei Lösungen für das andere Problem: Hochwertige Quarze in einer kontrollierten Umgebung (geheizte Quarze, µC-geregelt), wobei damit nur die Symptome hinausgeschoben werden.
Oder gleich richtig nur eine Clocksource verwenden, sei es nun der PCI-Bus aus dem mit PLLs die verschiedenen Takte abgeleitet werden oder einen internen Timinggenerator der in regelmäßigen Abständen eine Zeitmarke an die jeweiligen Geräte schickt.

In der professionellen Studiotechnik nimmt man für Midi zentrale Clocksources und dann funktioniert sogar dieses grottenschlechte System ausreichend für professionelle Ansprüche.

In Computer kann man auch solche Clocksourcen verwenden, wer mal bei den Aufnahmeoptionen bei den SGIs daheim geschaut hat, findet dort eine Auswahlmöglichkeit für verschiedene Clocksourcen. Somit kann z.B. der Videostream als Clocksource für die restlichen Systeme die synchron laufen sollen, festgelegt werden.

Bei MPEG sind die einzelnen Streams in Pakete aufgeteilt, und diese haben dann auch wieder Timestamps. Kommt aber auf die Art des Streams an, spricht ob ES, PS, PES, TS usw, gibt viele Möglichkeiten. IMHO hat ein ES (Elementary Stream) nicht wirklich Timinginformationen, ein TS (Transport Stream) so wie er vom Satelliten kommt aber sehr wohl.

Was ich eigentlich nur sagen will: Timing funktioniert nur dann zuverlässig, wenn in regelmäßigen Abständen die exakte Zeit dabeisteht, egal ob es aufgenommen oder wiedergegeben wird. Die Anbindung ist scheißegal, solange das Gerät die Möglichkeit hat sich von einer zentralen Instanz die Zeit zu holen. Leider ist dies praktisch immer nur bei Profigeräten der Fall, bei Consumergeräten ist man darauf angewiesen dass die Funktionalität in einem Gehäuse steckt und der Entwickler doch bitte nur einen Clock benutzt hat.

Und wenn mir ein Audiomensch kommt und sagt er kann den Jitter/die Verzögerung hören der durch das Kabel entsteht, dann steht diesem ein kleiner Elektrotechnischer/Physikalischer Ausflug bevor. Aus diesem Grund habe ich meinen Ausflug auf die Highend (Audiomesse) in München auch extrem genossen...

cu,
Michael