Superuser

Autor Thema: Situation von SGI  (Gelesen 13282 mal)

andreas

  • Gast
Situation von SGI
« am: 30. Januar 2002, 22:09:57 »
Hallo,

SGI scheint es entgegen dem allgemeinen Trend etwas besser zu gehen:

http://www.heise.de/newsticker/data/anw-30.01.02-004/

Aber das kann auch nur bedeuten, dass es nicht mehr ganz so schnell bergab geht ::) .

Andreas

mood-indigo.org - Das unabhängige Silicon Graphics User Forum

Situation von SGI
« am: 30. Januar 2002, 22:09:57 »

MK

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #1 am: 04. Mai 2002, 21:56:45 »

Zitat

Hallo,

SGI scheint es entgegen dem allgemeinen Trend etwas besser zu gehen:

http://www.heise.de/newsticker/data/anw-30.01.02-004/

Aber das kann auch nur bedeuten, dass es nicht mehr ganz so schnell bergab geht ::) .

Andreas


Ja in manchen Bereichen ist SGI eben Spitze und SGI macht
in letzter Zeit weniger Fehler.

kudde

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #2 am: 22. Juli 2002, 16:58:42 »
So ich muss nun auch meinen Senf dazu geben, denn ich sehe die Zukunft von SGI nicht besonders rosig.

IRIX scheint fast tot.

Die Mips CPUs werden nicht bzw nicht schnell genug weiterentwickelt. (R16000 wurde bereits ´99 angekündigt)

Die Visual Produkte basierend auf Intel Prozessoren sind alle
geflopped. SGI 320, 540. Mittlerweile ist auch die Visual 750 mit Itanium und Linux von der Homepgae verschwunden. Die neue Version mit Itanium2 ist zwar angekündigt aber erstens dauert das noch ne Weile und zweitens ist der Intel Markt mit Linux hart umkämpft. Preise und Leistung sind in diesem Segment leicht vergleichbar. Da mischen dann nämlich Firmen mit wie Dell, Compaq/HP usw.

Diese Mitteilung von heute sagt alles: http://www.heise.de/newsticker/data/nij-22.07.02-000/

Irgendwie fehlen bei SGI die Innovationen. Das Umfeld ist sicher schwierig aber man hat auch durch teure Fehlentscheidungen im Management wie zb. den Kauf von Cray Research damals, stark Federn lassen müssen.

Oder seht ihr das etwa anders ?



stkohl

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #3 am: 30. Juli 2002, 02:27:27 »

Ja, SGI hat ein schweres Los zu tragen.  :-[ :-[

Setzt man eine Kosten/Nutzen Rechnung auf, werden viele Firmen auf Rechner mit Intelbasis stoßen.

Letzten Ende's hängen wir doch alle an einem Fossil der High-End Computerindustrie. Produkte wie SGI Workstation's und Server auf MIP'S oder Alpha Basis waren vor Jahren noch absolute Einzel- und Sonderstücke. Heute kann eben mit vernetzten Linux Rechnern eine höhere Performance erreicht werden, dann eben noch mit geringeren Kosten.

Es gibt jedoch auch heute noch Anwendungen die nicht von Intel ...etc. abgedeckt werden, daß sind wissenschaftliche Applicationen mit hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit.

Ich würde mein Leben lieber einer alten Indigo anvertrauen, als einem neuen High-Class PC. Denn bei allen technischen Tricks und Gigaherz Wahn ist und bleibt einer der Hauptfehlerquellen die Vielzahl der Komponenten und der Programme die für den Intel PC verfügbar sind.

IRIX hat da eine nicht zu verkennende Sonderstellung, auch und gerade in der Unix Welt. IRIX ist ein extrem stabiles Betriebsystem, daß nur den Bedarf von SGI abdeckt. Belange und Anliegen von fremden Herstellern gibt es nicht. Dieser Zustand ist und bleibt einer der Hauptgründe für SGI.

Ob Qualität (Stabilität) gegen Quantität (viel und billig) wirklich eine Chance hat, wir werden es sehen.
Da die großen Firmen auf der ganzen Welt ja keine nachhaltigen Programme haben, sondern nur noch auf die nächste Aktionärsversammlung und auf gute Bilanzen planen, glaube ich werden Firmen die es nicht verstehen frühzeitig ihre wahren Stärken zu entdecken untergehen.

Wie SGI in der Konzernspitze aufgebaut ist weiß ich nicht.

Da ich einen PC(W2K), zwei Indigo’s (2) und einen alten Powermac habe, kann ich gut vergleichen.

Beim PC muß noch nicht einmal der PC oder das Betriebssystem schlecht sein, es reicht schon ein Treiber und die Kiste steht. Dabei kommt es auch in den so von Gates geliebten Server-Versionen zu Ausfällen und Bluescreen’s die mit keiner Widerherstellung wieder „herzustellen“ sind. Und wenn ja, gehen die kompletten persönlichen Signaturen flöten. Ich habe es bis jetzt erst einmal Geschafft meine IRIX Installation zu schiessen und es war kein Software sondern ein Intelligenzfehler (oder fehlen von Intelligenz) meinerseits. Bei W2K sieht das anders aus, jeder Admin gibt den Usern bloß nicht zu viele Rechte, damit er bloß nichts zerschießt. Daran tut er auch gut.

Als ich 1982 meine ersten Chip Hefte gekauft habe und nach und nach der Name SGI im Laufe der 90‘er immer öfter in den Artikel stand, hatte man so eine Art Altar der Hightech. Ein Zugrundegehen von SGI würde mich fast schon seelisch berühren.
So wie die „Opa’s“ zu mir noch gesagt haben: „das hätte es früher nicht gegeben“ so würde ich heute sagen: „ laßt uns wenigstens noch eine Firma die ihrem Firmenkonzept treu geblieben ist.“

Ich hoffe Euch nicht allzusehr gelangweilt zu haben, aber ich mußte ein wenig weit ausholen.

Als Abschluß nur eine Sache, wenn SGI geht ver kümmert sich dann um OpenGL und meinen Grünen und Lilanen.  ;)

Gruß,

stkohl

Gerhard.Lenerz

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #4 am: 30. Juli 2002, 15:16:08 »
Ja, um kaum einen anderen Hersteller wäre es so schade wie um SGI, wenn irgendwann Feierabend wäre. Immerhin scheint es, als wäre die finanzielle Lage nicht mehr ganz so übel wie z.B. noch vor einem Jahr. Immerhin gibts auch mal wieder neue Produkte im IRIX/MIPS Lager - auch wenn die teilweise bei näherer Betrachtung offenbar kleine Schritte darstellen.

Aber: Trotz allem "SGI ist tot" Geschwätz lebt die Firma noch immer. :-)

Gerhard

SmellyCat

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #5 am: 31. Juli 2002, 02:40:59 »
Hallo,

das Bsp. von Commodore hinkt etwas IMHO... sorry.

Irgendwann waren die Cxxx nicht mehr upto Date und fiehlen von daher unten durch, am Ende waren sie nur noch bessere Spielstationen.

Die Amiga Reihe war (und ist teilweise) top, nur wurden die Stationen einach verkannt was am fehlenden PR lag. Wer weiss den schon (Hand aufs Herz) wirklich dass die Amigas super Grafikstationen waren? Dass Serien und Filme von ihnen mit FX versorgt wurden (besstes Beispiel ist "Seaquest".

Hier mangelte es nicht nur an Können und Deplazierung am Markt sondern wie gesagt an verfehlten Werbeaktionen.

Bei SGI sieht die Situation anders aus: Linux wird genau so wie der PC immer besser und es ist einfach billiger mir 20 PCs in einem Cluster hizustellen als eine gleichwertige SGI.

Wo SGI Fehler machte ist eine verschlafene Entwicklung, und grössere Augen als Magen (Übernahme der Workstation Sektion von Intergraph und Cray).

Das Problem ist eine kleine Firma wird sich keine Octain kaufen bei der Marktlage sondern einen guten PC, und erziehlt ein gleichweriges Ergebnis.

So haben wir eine CAD/3D Modeling Abteilung und SGIs werden nicht verwendet wegen der Anschaffungskosten, lieber nehmen wir einen "normalen" PC für die Hälfte.

Es ist klar dass evtl. mehr laufende Kosten beim PC entstehen sind aber verteilen da es kein Aufwand von zig 1000 EUR auf einmal wie bei einer SGI ist.

SGI sollte wieder versuchen den PC Markt hinter sich zu lassen in Sachen Leistung und viel mehr Entwicklungsarbeit leisten.

Auch sollte die billig Serie mit Intel CPUs für klein Anwender wieder forgesetzt werden.

Dies sind alles Investitionen die sich z. Z. fast kein Unternehem wirklich leisten kann, aber ohne Enwicklung kommt man in einen Kreislauf aus dem man nicht mehr herauskommt. Man muss kurzfristig Schulden machen, neue Hard- und Software entwickeln (namtenlich: R16k und Irix 7) und somit eine neue Platzierung im Markt zu erreichen. Ist dieser Schritt getan wirds wieder einfacher da wieder Geld fliesst (ok eine Milchmädchen Rechnung).

Ein Erfolg ist mit dieser Methode nicht garantiert und ein Konzept auszuarbeiten bin ich nicht in der Lage, aber so in etwa sollte es gehen IMOH.

Zum Schluss bleibt noch anzumerken dass ich hoffe SGI geht nicht pleite und wir in 10 Jahren schwärmen hier nicht von den guten alten Zeiten schwärmen und unseren erzählen Kindern dass es mal was neben Intel gab...

SGI darf kein Kult werden sondern Highend Standard.

bye

Mats

Gerhard.Lenerz

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #6 am: 31. Juli 2002, 18:08:15 »
Wie war das eigentlich bei Commodore? Wieviel von dem Highend-Zeug haben die selbst hergestellt?

Mir fällt da zum Beispiel so als Begriff nur der Screamer ein, aber da hatte ich den Eindruck, das das eher ein 3rd-party Produkt war. Bei SGI hingegen ist das ja doch eher so, das ein Grossteil der heftigen Grafik-/Videohardware eben von SGI selbst kommt.


Gerhard

kudde

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #7 am: 31. Juli 2002, 18:48:41 »
>> Gerade wurde die Itanium-Serie 750 eingestellt und damit
>> ist dann auch die letzte Linux-Plattform gestorben. Das
>> nun wieder aufzurollen würde zuviel Zeit und Geld kosten.

Das ist so nicht richtig. Wie schon auch in meinem Posting vom 22.7. zu lesen kommt SGI mit einer neuen Produktlinie mit Itanium2 und Linux.
http://www.sgi.de/newsroom/archiv02/0207-044.html

Ob das Abenteuer mit Intel diesmal gut geht bleibt abzuwarten. Wenn ein renomierter Hersteller wie SGI Itanium Prozessoren einsetzt ist das sicher eher ein Image-Gewinn für Intel als umgekehrt. Allerdings ist die Itanium Platform nicht mit dem PC Markt gleichzusetzen.

Das die SGI Workstations im Bereich der 3D Animation stark an Marktanteil verlieren werden, war abzusehen. Jeder der schon einmal auf einer SGI gerendert hat weiss wovon ich spreche. Vor ca 5 Jahren hatten die MIPS Prozessoren hier noch Vorteile, mittlerweile hat sich das Blatt aber gewendet. Falls Interesse an Details eines Benchmarktests bestehen einfach mal hier schauen:
http://www.highend3d.com/tests/maya/testcenter/database.3d?page=21&sortby=

Im Bereich Video-Editing/Postproduktion sieht es da schon anders aus. Schliesslich kommt es ja hier weniger auf die CPU Performance an, sondern vielmehr um I/O Leistung, Workflow und Zuverlässigkeit. Speziell die Turnkey Systeme von Discreet (basierend auf SGI Hardware) setzen hier immer noch die Maßstäbe.

Auch ich hoffe das es SGI noch lange geben wird. Aber gerade in der momentan sehr schwierigen weltwirschaftlichen Lage wird sich SGI nicht mehr viele Fehler erlauben können.

Grüße Kudde

SmellyCat

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #8 am: 01. August 2002, 01:39:56 »
"Wie war das eigentlich bei Commodore? Wieviel von dem Highend-Zeug haben die selbst hergestellt?" - Oh sehr viel, der Soundchip des C64er ware lange das non-plus-ultra und wurde von "Commodore" entwickelt.

Die Sache ist dass die Firma Commodore eingentlich rund um den genialen Erfinder herum erschaffen wurde (weiss den Namen leider nicht mehr). So hat er auch in Sachen CPUs Quantensprünge hingelegt die im Vergleich zu heute ihres Gleichen suchen.

Nun, es ist immer schwer baut man keine Ware für den Massenmarkt, sondern prodiziert Mischenprodukte. Die wirschaftliche Lage trifft kleinere Unternehmen (SGI im Vergleich zu IBM oder Dell) immer härter, vorallem wenn sie schon angeschlagen sind, durch Übernahmen z. B.

Auch SUN baut eigentlich nur Mischenprodukte haben aber mit der Software wie Java und StarOffice aber noch ein kleines Standbein im Massenmarkt. Man sieht am dem Bsp. Sun dass es eben mit Weiterentwicklung doch geht, so hat Intel erst mit der neuen 64bit Reihe die Sun Ultra Reihe "geknackt" und dass nach Jahren, fast Jahrzenten - will was heissen, besser sagt was über den Technologie Vorsprung von SUN aus.

Aber das Bsp. SUN hinkt auch ein wenig, da hier nicht gar so viel Entwicklung geleistet wird, SUN verbaut in neuen Stationen zu min, 50% Standard Komponenten, wobei bis auf HDD und RAM bei SGI alles aus einem Haus kommt. Auch dies bedeutet eine Überempfindlichkeit für Marktschwankungen, da hier nicht zugekauft werden kann sondern rein durch den Verkauf die Enwicklung gedeckt werden muss. Bei dem verwenden von Komponenten anderer Hersteller liegen die Entwicklungskosten eben nicht bei der Distributor, und Liefermengen können einfach so gekürzt werden.

Auch ein Grund für den drohenden Niedergang häng wieder mit der vernachlässigten und von mir oft angesprochenen Weiterentwicklung zusammen: Der PC hat aufgeholt... vor 3-5 Jahren konnte man einen PC im Vergleich zu einer O2 oder Indigo² in der Pfeife rauchen, heute kommt ein guter PC spielend mit einer O2+ mit... in fast allen Bereichen. Mit einer nVidia Quadro 4 750 wird er den 3D Leistungen der O2+ wahrscheinlich sogar den Rang ablaufen... von irgendwelchen IBM oder Fire GL ganz zu schweigen.

Eine O2+ kostet aber einiges mehr als ein PC, und auch die Erweiterung ist wesentlich teurer. Eine Daten HDD kann ruhig eine IDE sein und die kostet mit z. B. 80 GB nun mal nur an die 140 EUR... bei der O2 müsste es eine SCSI 72 GB sein und die kostet halt nun mal mehr als das 4fache... an diesem Bsp. kann man gut den Kostenfaktor sehen und verstehen warum SGIs kaum noch im Einsatz sind.

Deshalb bin ich auch der Meinung ein "Mainstream" Produkt wie die V230 sollte bei SGI wieder her. Ich kaufe 1000x lieber eine SGI als einen Dell PC der evtl. gleichwertig ist, da ich einfach die Verarbeitung von SGI als deutlich besser empfinde und ich denke es geht nicht nur mir so.

Evtl. wäre eine Highend Reihe mit 64 Bit Intel CPUs auch nicht schlecht, sie wären schnell und würden nicht die Welt kosten.

Ok, das würde zwar ein bisschen am Image kratzen aber es hilft die schweren Zeiten zu überstehen.

Ich plediere nicht für einen 1500 EUR PC von SGI, nicht falsch verstehen aber warum sollte man sich nicht bei der Entwicklungsarbeit von anderen bedienen :)

Im grossen und ganzen nehme ich nicht an das SGI in den nächsten 2 Jahren pleite geht, ändert sich aber nichts am Markt und bei SGI werden sie über kurz oder lang def. von jemanden "gefressen" oder pleite gehen. Grenzenloser Optimismus wie ihn SGI Vertreter versprühen bingt nichts... er ist eher hinderlich.

Ich bin kein Buchhalter aber auch ich erkenne dass viele Ausgaben und wenig Einnahmen irgenwann den Stärksten zu Fall bringen (siehe SGI Bilanzen)

so far so good

bye

Mats

pehy

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #9 am: 03. August 2002, 04:40:09 »
>> "Wie war das eigentlich bei Commodore? Wieviel
>> von dem Highend-Zeug haben die selbst hergestellt?"
> - Oh sehr viel, der Soundchip des C64er ware lange
>  das non-plus-ultra und wurde von "Commodore" entwickelt.

Das war ja noch vergleichsweise einfach. BTW - war das nicht
ein YAMAHA-Design?

> Die Sache ist dass die Firma Commodore eingentlich
> rund um den genialen Erfinder herum erschaffen
> wurde (weiss den Namen leider nicht mehr).

Das stimmt nicht, C= war eine Firma, die von Jack Tramiel zum
Verkauf von Schreibmaschinen gegründet wurde. Später
kamen Taschenrechner dazu, deren Chips man bei TI kaufte
- bis TI selber welche baute und C= das Wasser abgrub.
C= kaufte MOS auf, um selber Chips zu produzieren. Die hatten
schon den 6502 entwickelt und so kam es, daß von PET bis
C128 alle C= - 8Bitter diese CPU hatten.
Die 16-Bit-Entwicklung hatte man allerdings zunächst verschlafen
und ATARI hatte den ST schon in Arbeit.

> So hat er auch in Sachen CPUs Quantensprünge hingelegt
> die im Vergleich zu heute ihres Gleichen suchen.

Falsch, C= hat den 6502 nur adoptiert. Aber ich denke Du
meinst Jay Miner ;^)
Der hatte bei ATARI die Chipsätze für den 600/800XL entwickelt
und mit einigen anderen AmigaInc. gegründet, um eine Spielkonsole
mit dem Motorola 68000 zu bauen. Er hat aber das Design so
ausgelegt, daß ein richtiger Rechner draus werden konnte.
AInc. ging vor der Markteinführung das Geld aus und wollte den
Rechner an ATARI verkaufen, die aber unzumutbare Bedingungen
stellten. C= bekam Wind davon und kaufte die gesamte Mannschaft
samt Produkt auf, obwohl es noch meilenweit von der Produktions-
reife entfernt war. DAS war genial (und riskant).
Das Design des Amiga stellte alles in den Schatten, was es an Heim-
computern bislang gab. Alleine das Copper/Blittergespann, das
parallel zum 68000 arbeitete und die Sound-DMA waren einzigartig.
Und immerhin sind Lightwave, Real3D, Maxon Cinema und
Reflections/Moomzoom ursprünglich für den Amiga entwickelt
worden.

Nun, es ist immer schwer baut man keine Ware für den Massenmarkt, sondern prodiziert Mischenprodukte. Die wirschaftliche Lage trifft kleinere Unternehmen (SGI im Vergleich zu IBM oder Dell) immer härter, vorallem wenn sie schon angeschlagen sind, durch Übernahmen z. B.

Mit dem Rest hast Du natürlich Recht. Schade, daß sich geniale Designs nicht mehr am Markt halten können und alles im Einheitsbrei versinkt.

Grüße, Peter

SmellyCat

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #10 am: 03. August 2002, 19:32:23 »
> Das stimmt nicht [...]

- muss ich mich erst nochmal schlau machen, auf den Pages des Rechner Museums... kann sein dass Du Recht hast, meine Anwort hierauf folgt noch.

Aber ich zur Beruhigung: Ich sprach am Freitag mit einem SGI Deutschland Mitarbeiter, er liess vorsichtigen Optimismus durchblicken aber leider kein Wort über die neue R CPU Reihe... abwarten uns Tee trinken, wir werden sehen wie's weitergeht

bye

Mats
« Letzte Änderung: 03. August 2002, 23:10:56 von SmellyCat »

friday

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #11 am: 04. August 2002, 18:45:41 »
moin,

tja, schwierige situation. sgi hatte immer noch den
vorteil gehabt im cad-bereich besser und schnneller
mit grossen datensaetzen umgehen zu koennen.
leider hat man im pc bereich mittlerweile den speicherdurchsatz kraeftig verbessert, damit wird das auch bald kein grund mehr sein eine sgi zu kaufen. irgendwie ist bei den ja in den letzten jahren einiges schiefgegangen.

schade, irgendwie moechte ich nicht irgendwann mal winnt-admin werden.

stefan

SmellyCat

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #12 am: 05. August 2002, 03:54:11 »
> irgendwie moechte ich nicht irgendwann mal winnt-admin werden.

- hat doch auch seine Vorteile, Du darfst viel Klicken, mit Win XP ists auch schön bunt und Du hast viele nette "Assistenten" im System (man gebe mir bitte ein Pumpgun und die Assis waren mal...) ;D ;D ;D

Bei mir ist's einige Zeit so gewesen als wir von den CAE Systemen (namentlich Promis, wird keinem was sagen...) auf HP Unix zu Windows NT gewechselt haben, aber Linux sei dank bin ich nicht zu tief gefallen ;) )eher weich gelandet.... und ich bekam ein paar nette C200 und 712er zum Spottpreis.

Ich glaub nicht dass in den nächsten 5 Jahren SGI eine Pleite ins Haus steht, es könnte nur passieren dass sie erheblich an Bedeutung verliehren und evtl. geschluckt werden so wie DEC Alpha oder Intergraph, aber selbst dann wird es sich keine Firma leisten können (den neuen SGI "Herren" meine ich) das Knowhow und die Produkt Linien vom Markt verschwinden zu lassen.

wie gesagt: Hoffen wir, ansonsten bliebe uns nur noch HP Ux 11.x und SUN, beides ist mir lieb aber nicht so lieb wie Irix und SGI *schnief*

bye

Mats
« Letzte Änderung: 05. August 2002, 03:57:04 von SmellyCat »

SmellyCat

  • Gast
Re: Situation von SGI - geht es wieder aufwärts?
« Antwort #13 am: 05. August 2002, 15:29:20 »
Hallo,

diese News lässt hoffen finde ich:

"Großauftrag an SGI für Komplett-Modernisierung des VR-Centers bei der DaimlerChrysler AG"

Weiter heisst es:
-------------------------------
[...] Der Auftrag an SGI hat ein Volumen von 6.5 Mio Euro. Davon entfällt die Hälfte auf die Anschaffung neuester SGI-HighEnd-Visualisierungssysteme. [...] Umgerüstet werden eine 5-Seiten-Cave, eine 2-segmentige Rückprojektionswand sowie eine 1-Segment-Wand.[...] installiert werden eine baugleiche 2-Segment-Rückprojektionswand, ein 2-Flächen-Projektionstisch mit L-förmig angeordneten Segmenten [...] Um speziell die neue 4-Seiten-Cave zu treiben, investiert DaimlerChrysler in einen neuen  raphik-Supercomputer der extrem skalierbaren HighEnd-Familie SGI Onyx 3000. Ausgestattet mit 4 Graphiksubsystemen der soeben  angekündigten neuen Generation InfiniteReality4 (IR4) [...] leistungsfähigere Onyx-3000-Technologie mit IR4-Graphik wird  die komplette Suite der schon bisher im VRC installierten Onyx-Rechner ablösen Die 5 heutigen Onyx2-Systeme sollen ersetzt werden durch ein Ressourcen-Pool aus Onyx-3400-Maschinen [...]
-------------------------------

man darf also hoffen, ich nehme mal an das die 6,5 Mio EUR nicht die Rettung sind, aber ein guter Anfang immerhin.

Weniger zuversichtlich Stimmt die Bilanz für das 4. Quartal 02 (wer SGI Aktien hat sollte sie jetzt abtossen ;) ):

-------------------------------
[...] für Q4 verbucht das Unternehmen Umsätze in Höhe von 285 Mio $, gegenüber 314 Mio $ in Q3. Die Gewinnspanne liegt bei branchenführenden 41.2%. Beim operativen Ergebnis, berichtet SGI einen Quartalsverlust von 18.7 Mio $ (gegenüber einem operativen Verlust, der in Q3 bei 20.3 Mio $ lag und in Q4 des vorhergehenden Fiskaljahres noch 207.1 Mio $ betrug). [...]
-------------------------------

Auch nicht soooo  schlecht aber es könnte besser sein, deutlich besser: "Die Gewinnspanne liegt bei branchenführenden 41.2%" - ist wohl doch der Silberstreif am Horizont...

Was meint ihr?

Die beiden Artikel sind unter:
http://www.sgi.de/newsroom/archiv02/0207-052.html
und
http://www.sgi.de/newsroom/archiv02/0207-050.html
abrufbar

bye

Mats

kudde

  • Gast
Re: Situation von SGI
« Antwort #14 am: 05. August 2002, 18:31:56 »
Moin,

die Zahlen in den Presseberichten sind sicher nicht schlecht, muss man aber differenzierter sehen. Ein Auftrag über 6.5Mio Euro hört sich für uns natürlich sehr hoch an, macht aber gerade mal 0,5% des Jahresumsatzes von SGI aus.
Klar das ein Großauftrag von einem führenden Automobilhersteler Medienwirksam ausgeschlachtet wird.

Die 41.2% Marge sind natürlich Bruttogewinnmarge, das heisst abzüglich Entwicklungskosten etc. und ist somit nur bedingt aussagekräftig. Firmen wie Intel verkaufen ihre Highend Prozessoren sogar mit mehreren 100% Aufschlag auf die Herstellungskosten.

Ich glaube auch nicht daran, daß SGI Pleite gehen wird, aber die Gefahr, das man von einem Großeb geschluckt wird ist recht hoch. Gerade ein finanziell angeschlagenes Unternehmen ist ein potentieller Übernahmekandidat.
Was passieren wird wenn ein HP-Compaq oder IBM unsere geliebte SGI übernimmt ist wohl klar. Solche Firmen würden den guten Namen und das Know How aussaugen und von dem ursprünglichem SGI bleibt nicht mehr viel übrig.
Ich hoffe für uns alle das dies nie eintritt.

mfg Kudde