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Autor Thema: SGI-Pleite: Diesmal sieht es ernst aus  (Gelesen 14359 mal)

Offline Jerry

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Re: SGI-Pleite: Diesmal sieht es ernst aus
« Antwort #15 am: 17. Mai 2006, 11:29:53 »
Tja, das Interessante dabei ist, dass so ein Chapter 11 Verfahren manchmal die ganze bisher festgefahrene Kreativität eines Unternehmens wieder freisetzt - durchaus auch mal im positiven Sinne.

Trotz Ch.11 und DIP-Financing überlege ich daher, ob die derzeit günstige Marktlage nicht vielleicht der Moment wäre, mir mal ein paar SGI Shares in die Ecke zu legen. Der Preis für 1000 Stück tut momentan eher nicht weh, sollten sie aber den Hintern wieder hochkriegen... (naja, man wird ja nochmal träumen dürfen, oder?)

Im Ernst, SGI ist eine Legende und Legenden sollten nicht so sang- und klanglos sterben. Ich habe schon weniger legendäre Firmen mit mehr Brimborium eingehen sehen.

Immerhin ist Ch.11 nicht das Ende aller Tage - die DIP-Finanzierungssumme ist das dreifache des aktuellen Marktwertes der Firma (lt. Aktienkurs). Interims-Finanzierer haben besseres zu tun, als Geld zum Kaminanzünden zu verschenken, da muss also noch was gehen...

Gruß

Jerry
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Re: SGI-Pleite: Diesmal sieht es ernst aus
« Antwort #15 am: 17. Mai 2006, 11:29:53 »

Hamster

  • Gast
Re: SGI-Pleite: Diesmal sieht es ernst aus
« Antwort #16 am: 17. Mai 2006, 11:45:02 »

... eigentlich keine schlechte Idee  :)

Wie steht der Kurs denn im Moment ?

Nicht dass der Aktienkurs Aufgrund der Mood-Käufe wieder steigt  ;D

bis denne ...
 Thomas

Christoph

  • Gast
Re: SGI-Pleite: Diesmal sieht es ernst aus
« Antwort #17 am: 17. Mai 2006, 14:30:31 »
Wenn man die Aktie (SGID) bekommen kann (wird nicht aktiv gehandelt), zahlt man momentan 10,1 US-Cent je Anteil.
Es sind insgesamt 267.572.000 Aktien im Umlauf.

Anders ausgedrückt, ein Weltklassesportler könnte sich das Unternehmen von seinem Erspartem der letzten Jahre kaufen.
Allerdings machte SGI im letzten abgerechneten Quartal je Anteil einen Nettoverlust von 11 US-Cent je Anteil. (wohlgemerkt in 3 Monaten)

Also bevor man da 100 Dollar investiert, sollte man derzeit noch ein paar Wochen warten. Dann reichen 50. :)

WDZaphod

  • Gast
Re: SGI-Pleite: Diesmal sieht es ernst aus
« Antwort #18 am: 19. September 2006, 15:15:16 »
Weiß nicht, ob das hier schon gepostet wurde - ich werte es mal als gutes Zeichen:

SGI erklärt sich für zahlungsunfähig
Restrukturierung in sechs Monaten

SGI hat in den USA Gläubigerschutz nach "Chapter 11" beantragt. Das Unternehmen sieht das als geplanten Schritt und hat nach eigenen Angaben bereits eine Vielzahl seiner Anleger von sich überzeugt.
   
Das "Chapter 11" stellt in den USA einen zeitlich befristeten Schutz vor Forderungen dar. Während ein Unternehmen sich dieser Regelung unterwirft, darf es seine Geschäfte unter gerichtlicher Aufsicht weiterführen, ähnlich einer vorläufigen Insolvenz in Deutschland. Zu dieser Maßnahme sah sich nun auch Silicon Graphics Inc. (SGI) gezwungen, nachdem bereits im November 2005 der Handel mit Aktien des Unternehmens an der New Yorker Börse ausgesetzt wurde.

Wie SGI inzwischen mitteilte, hat man bereits seit diesem Zeitpunkt auf eine Sanierung hingearbeitet. So wurde mit Dennis McKenna ein neuer CEO eingesetzt, auch andere Topmanager wie der Finanzchef wurden ausgetauscht. SGI will zudem für das laufende Geschäftsjahr 100 Millionen Dollar Kosten einsparen und hat, unter anderem durch Entlassungen, ein weiteres Sparpaket von 50 Millionen Dollar angekündigt. Ingesamt will SGI unter Chapter 11 seine Schulden um 250 Millionen Dollar reduzieren.

Dazu sollen am Ende dieses Prozesses neue Aktien ausgegeben werden, SGI rechnet damit, das in sechs Monaten zu erreichen. Die alten Aktien verfallen dann, sind also keinen Cent mehr wert. Schon im Vorfeld des Chapter-11-Antrages hat SGI aber eigenen Angaben zufolge schon mit nicht genannten Anlegern gesprochen, welche ihre bisherigen Anteile im Wert von 70 Millionen US-Dollar umwandeln wollen. Zusätzlich erhalten diese "Retter" Optionen auf neue Aktien im Wert von 50 Millionen US-Dollar. Die Anleger sollen auch für den Ausgabewert der neuen Aktien garantieren - de facto dürfte sich SGI damit also voll in der Hand von Banken und Investment-Firmen befinden. Das zuständige Konkursgericht in New York muss diesem Sanierungsplan aber noch zustimmen.

Was durch die Garantien der Anleger wie ein geplanter Schritt aussieht, steht am Ende des langen Niedergangs von SGI. Das Unternehmen, das bis in die Mitte der 90er-Jahre als Spezialist für technisch-wissenschaftliche Visualierung und auch spektakuläre Computergrafik in Filmen bekannt war, geriet durch billige PC-Technologie zunehmend unter Druck. SGI versuchte das durch Intel-basierte Workstations aufzufangen, scheiterte aber unter anderem an der Chipsatz-Entwicklung. In den letzten Jahren konzentrierte man sich vor allem auf Supercomputer und stellte Ende 2004 kurzzeitig mit dem NASA-Rechner "Columbia" den schnellsten Rechner der Welt.

Die aktuellen Supercomputer der Altix-Serien von SGI arbeiten auf Basis von Intels Itanium und Itanium 2 und galten als Aushängeschild der Itanium-Architektur. Ob Intel bereit ist, SGI zu stützen, ist noch nicht bekannt.

Von: http://www.golem.de/0605/45181.html   , 8.5.2006


WDZaphod

  • Gast
Re: SGI-Pleite: Diesmal sieht es ernst aus
« Antwort #19 am: 22. September 2006, 11:48:31 »
Na also, geht doch:

SGI will Konkursverfahren im Oktober abschließen

Ein US-Insolvenzgericht hat den Reorganisationsentwurf des hoch verschuldeten Supercomputerherstellers SGI genehmigt. Das Unternehmen erwartet nun laut Mitteilung, das Verfahren nach Chapter 11 (Gläubigerschutz) zum 11. Oktober dieses Jahres abschließen zu können.

Richter Burton Lifland sah laut SGI alle Auflagen durch den vorgelegten Plan erfüllt, dieser sei auch von der Mehrheit der Gläubiger begrüßt worden. Dazu gehörte der Umbau des Führungsteams, Kostensenkungen und ein neuer Kreditrahmen. Die Gläubiger werden mit Anteilen an dem neu startenden Unternehmen ausgestattet.