Autor Thema: Wie viele Rechner an eine Steckdose???  (Gelesen 11234 mal)

Offline Thomas W.

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Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« am: 01. Oktober 2002, 15:12:56 »
Hallo an alle,

gibt es hier Elektriker oder erfahrene Heimnetzwerkaufbauer, die mir folgende Frage beantworten können:

Wie viele Rechner kann/darf ich an eine Steckdose (normaler Hausstrom) hängen (alle über KVM-Switch an einem Monitor), bevor ein Unglück passiert (Sicherung fliegt raus, Nachbarschaft wird dunkel, Kraftwerk wird von Vogonen dematerialisiert)???

Muss ich jetzt von jedem Rechner den genauen Verbrauch wissen oder gibt es da ungefähre Erfahrungswerte???

Herzlichen Dank für Eure Antworten und entschuldigt bitte die verursachten Kopfschmerzen.

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Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« am: 01. Oktober 2002, 15:12:56 »

SmellyCat

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #1 am: 01. Oktober 2002, 15:19:40 »
*g*

bei mir hängen ein Hub, ein Router, ein Drucker,  2 Monitore, 4 PCs, 2 Paar Boxen und ein Telefon an der Steckdose ;D Ich weiss da soll man nicht aber naja...

Hier im Büro sieht es nicht anders aus: Ein Verstärker, eine Radio, 2 HP LJs, ein Designjet, 4 Telefone, 4 PCs und 3 21" Monitore an einer Steckdose... für was gibts Sicherungen? - Wenns zu viel wird fliegen die schon *g*

bye

Mats
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2002, 15:20:18 von SmellyCat »

msunix

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #2 am: 01. Oktober 2002, 16:09:46 »
Hi Zusammen!

Sorry, Christoph, zuerst muss ich Dich ein bisschen berichtigen:

Also in Deutschland üblich sind im Haushalts-Bereich Sicherungen mit 6A, 10A, 16A, 32A.

Wobei Steckdosen-Stromkreise heutzutage fast immer mit 16A abgesichert werden, was eine maximale Anschlussleistung von ca. 3,5kW (P=U*i -> 220V*16A=3520W) erlaubt. Solange alle Geräte an Deinem Stromkreis, die gleichzeitig eingeschaltet sind, unter dieser leistung bleiben fliegt die Sicherung nicht. Aber Achtung: Elektronische Schaltnetzteile, wie sie in fast allen Computern, Monitoren, Fernsehern, ... können im Moment des Einschaltens ein Vielfaches ihres Nennstromes ziehen und dann bei einem schon stark belasteten Stromkreis die Sicherung zum Auslösen bringen, obwohl rechnerisch der Auslösestrom der Sicherung noch nicht erreicht wäre.

Sicherungen werden niemals in Reihe geschaltet um einen höheren Strom zu bewältigen, geht auch gar nicht, denn die schwächste würde immer bei ihrem Auslösestrom abschalten, egal, wieviele Sicherungen noch _nach_ oder _vor_ ihr im Stromkreis hängen. Mit _parallel_-geschalteten Sicherungen könntest Du den Strom aufeiner Leitung erhöhen, aber das ist grundätzlich _verboten_!!!
Bei stärkeren Verbrauchern, wie z.B. Elektroherden, Boilern, großen Motoren, usw. verwendet man i.d.R. Drehstrom, das sind drei Phasen mit jeweils 220V, die in der Phasenlage um 120° gegeneinander verschoben sind. Da es drei unabhängige Phasen sind brauchst Du dafür auch drei Sicherungen.

Prinzipiell ist zur Absicherung einer EDV-Anlage eine träge Sicherung ('B-Automat') empfehlenswert, die bei kurzzeitigen Stromspitzen nicht sofort auslöst, daneben natürlich ein Fehlerstrom-Schutzschalter ('FI', in Deutschland derzeit nur für Bäder und Nassbereiche vorgeschrieben, aber auch bei IV-Anlagen nicht falsch, insbesondere, wenn man gelegentlich an geöffneten Rechnern hantiert. Die Gefahr einer (bei guten Geräten _sehr seltenen_) Fehlauslösung halte ich für weitaus geringer als die eines Stromschlags, wenn keiner vorhanden ist.) und ein Überspannungs-Ableiter, um die Gefahr von Blitzschlägen einzudämmen. Gerade letzteres ist hier auf dem Land dringendst empfehlenswert, fast jeden Sommer gibt es hier in der Gegend ein paar Einschläge, nach denen die hiesigen Elektriker wieder volle Auftragsbücher haben...
Drum hängen bei mir die wichtigeren Rechner (Auch die Onyx2... :) auch an einer Online-USV. Das weniger zum unterbrechungsfreinen Betrieb, als vielmehr zum schutz der empfindlichen SGI-Netzteile vor unliebsamen Überraschungen aus der Steckdose...

NB: Die Onyx2 zieht hier gemessene 820 Watt, ich könnte also theoretisch vier davon an einer Sicherung betreiben, oder den größten Teil meines Rechnerparks noch dazu, werde das aber im Hinblick auf meine Stromrechnung lieber bleiben lassen...

Servus,
  Mcihael
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2002, 16:26:02 von msunix »

Offline Thomas W.

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #3 am: 01. Oktober 2002, 16:24:47 »
Zusammenfassend kann man also sagen, das
- ein PC, eine O2, ein Monitor, ein Drucker und ein Scanner oder
- vier PC an einem Monitor
vom normalen Haushaltsstromnetz zu verkraften sein müssten.

Ich bedanke mich bei allen Starkstromelektrikern und Gelegenheitshaushaltsvernetzern  ;D

P.S.: Kennt hier keiner die Vogonen?
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2002, 16:26:42 von wester0815 »

Offline Thomas W.

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #4 am: 01. Oktober 2002, 17:28:45 »
Kurzer Ausflug ins OT:

Die vogonische Dichtkunst ist die drittschlechteste im Universum.

Oh zerfrettelter Grunzwanzling dein Harngedränge ist für mich /
Wie Schnatterfleck auf Bienenstich.
Grupp, ich beschwöre dich mein punzig Turteldrom.
Und drängel reifig mich mit krinklen Bindelwördeln /
Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen /
Mit meinem Börgelkranze, wart's nur ab!


Bevor ich es vergesse, jetzt gibt es "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" endlich auch auf DVD.

@ Christoph: gibt eine 1+ mit Sternchen


SmellyCat

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #5 am: 01. Oktober 2002, 17:45:05 »
> The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" endlich auch auf DVD.

oh Du meine... Willst Du damit sagen Dir gefällt dieser Trash von BBC? Die Bücher sind unschlagbar aber diese Filme... ich weiss nicht

Malakim

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #6 am: 01. Oktober 2002, 19:44:51 »
Ich verweise auf das unten stehende Zitat eines Typen mit namen
A. Dent  ;D
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Offline Thomas W.

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #7 am: 01. Oktober 2002, 21:29:58 »
@ Mats: die Geschmäcker sind ja Gott sei Dank
             VERSCHIEDEN!!!  ;D

Wir können gern ein OT über unsere Lieblingsfilme und Serien starten.
Bin gespannt, was hier so bevorzugt gesehen wird.
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2002, 21:47:09 von wester0815 »

SmellyCat

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #8 am: 01. Oktober 2002, 22:21:54 »
können wir gerne aufmachen... nb: ich habe 3 Videos sollte alle Folgen drauf sein. Habe es einmal gesehen und sind org. Kassetten... keine TV Aufnahmen. Die Dinger wandern mal zu eBay haben ja schon fast Kultstatus ;)

Um gleich mal anzufangen: Der beste Film der letzte Zeit war IMO "Memento" - ich höre schon förmlich die Aufschreie ;D Wie Du sagst Geschmäcker sind verschieden.

bye

Mats

Offline Jerry

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #9 am: 02. Oktober 2002, 01:08:57 »

Zitat

> The Hitchhiker's Guide To The Galaxy" endlich auch auf DVD.

oh Du meine... Willst Du damit sagen Dir gefällt dieser Trash von BBC? Die Bücher sind unschlagbar aber diese Filme... ich weiss nicht


Ich gebe zu Protokoll, daß ich besagten BBC-Trash eben deswegen, weil's so schön trashig ist, seinerzeit auf Laserdisc aus USA importieren musste (denn das 1000mal abgenudelte BASF-Tape des Kollegen gab keine weitere Überspielung mehr her...)

Und im übrigen schweifen wir ab ;)

Jerry
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SmellyCat

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #10 am: 02. Oktober 2002, 01:36:45 »
> Und im übrigen schweifen wir ab
das ist immer so hier wie es scheint :) Macht aber den Charme vom mood aus - ist wie freestyle Jazz:
Man fängt normal an und macht kreuz und quer weiter um dann dennoch gut zu klingen ;)

stkohl

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Re: Wie viele Rechner an eine Steckdose???
« Antwort #11 am: 02. Oktober 2002, 03:49:23 »
So, nachdem ich zwei Tage nicht mehr im Forum war möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben.

Richtig ist natürlich das Addieren der Lasten. Wir haben jedoch in den Sicherungskästen Leitungsschutzschalter (LS) und keine Sicherungen.
Die Hauptfunktion ist der Schutz der Netzleitung, da bei langen Zuleitungen sich die Leitung bei Last erwärmt. Wird eine Netzleitung mit einer hohen Last über einen langen Zeitraum benutzt kommt es zur Erwärmung und evtl. Verschmorung der Isolationsschicht. Ist eine Netzzuleitung von Unterverteilung zum Rechnerraum zum Beispiel 100m, so kann im Kurzschlussfall bei einer 1,5 mm² Querschnitt Kupferleitung evtl. keine Fehlerfall auftreten (16 A LS). Soll heißen, trotz der Absicherung wird Aufgrund des Leiterwiderstandes kein Kurzschlussstrom erzeugt, der zum Auslösen des LS-Schalters führt. Deshalb hier ein paar Infos zu den empfohlenen Selektionen.

3x1,5mm² 10A LS-Schalter (Schukosteckdose) bei 1 x 230 Volt
3x2,5mm² 16A LS-Schalter (Schukosteckdose) bei 1 x 230 Volt
5x2,5mm² 16A LS-Schalter (Dreiphasennetz Herd/CEE-Steckdose) bei 4 x 400 Volt

Ein bisschen tiefer geht der Link: http://www.abl.de/katalog2002/kap01_td.pdf
Hier steht was über Charakteristik und Schaltverhalten von LS-Schaltern.

Ich würde in einem älteren Haus oder Wohnung wo eine 1,5mm² Leitung mit 16A LS-Schalter also nicht bis zu den rechnerisch möglichen 16Ax230V = 3680VA fahren.
Das Thema Last und Absicherung sprengt ein wenig die Möglichkeiten des Forums. Schukosteckdosen der meisten Anbieter (Gira/Berker/etc..) sind bis zu 10A Dauerstrom abgenommen. Also so ca. 2300 VA. Nun erzeugen Rechner sowie Monitore einen nicht unerheblichen Teil an Blindströmen, die von Schaltnetzteilen und Trafos durch Spulen und Kondensatoren erzeugt werden.

Wenn Interesse da ist trag ich mal alle Infos aus meiner Lehrzeit und aktuelle Sachen zusammen.

Kurzum: An einer Schuckosteckdose nicht mehr als 2000 Watt Dauerlast. Pro 16A LS-Schalter je nach Leiterquerschnitt nicht mehr als 3000 Watt Dauerlast.

Wer also 10 Octane's an eine Steckdose hängt, hat auch eine Raumheizung von den Wänden her. ;D

Wichtig ist der Überspannungsschutz!!!!!!

Hier ein Link: http://www.ad.siemens.de/et/beta/html_00/products/blitzstroms.htm

Ein Blitz zerstört Hardware innerhalb von µS besser als Gates und Hacker oder der VOBIS Kundendienst . Da Mann vom Fach, ist mir das natürlich auch schon mal passiert. Beim Blitzschlag ist meistens der komplette Rechnerpark hin. Ob eingeschaltet oder Nicht ist egal, bei 100 000 - 1 500 000 Volt bei zig Tausend Ampere sind 1-5 mm Funkenstrecke (ausgeschalteter Schalter) eine Lachnummer.
Ich habe die teuerste Lösung gewählt und habe mir dann, nach einem Elektronikschaden von 25 tausend DM, Überspannungsschutzschalter von Phönix in die Unterverteilung gebaut.

Die Überspannungsschutz Schukosteckdose von Siemens (gibt es mit Sicherheit auch von anderen Herstellern) ist die einfachste Art das Stromnetz sicher zu bekommen. Blitzschutz für Telefon und Antenne muß man bei Fachhandel nachfragen. Ich habe als Überspannungsschutz für Telefon und Antenne Lösungen von Ackermann und ich glaube Bosch.

Also Blitzschutz ist fast so wichtig wie Backup. Dabei ist es absolut unwichtig ob Ihr in einem Mietshaus, Eigenheim oder einem Weinfaß wohnt. ;D Die Überspannungen kommen über die Netz-, Telefon- oder Antennenleitung.

In meinem Fall ist der Blitz, laut Siemens Blitzerfassung, ca. 450 m von meinem Haus in einen Kabelverteiler von der Telekom reingesemmelt. Über den Fernseher wurde der Blitz dann auf das Stromnetz verteil. Kurzum alles was Elektronik hatte war im Arsch. Nur Telefon nicht, da Schnurlos. : )

So, ich habe fertig mit meinem Roman.