Hallo!
Ich denke schon, daß man Extremsituationen als jemand, der sich wehren _kann_, ganz anders beurteilt, als jemand, der dies nicht so ohne weiteres kann.
Aus Entführungsfällen weiß man, daß oftmals zwischen Opfer und Täter ein sogenannter "Fraternisierungseffekt" eintritt. Jan Philip Reemtsma berichtet z.B. auch von so etwas in seinem Buch über die eigene Entführung.
Und dann ist da ja auch noch die Sache, daß "Funny Games" eigentlich ein Laborversuch am Publikum ist. Die Geschichte ist - wie die Situation selbst - ziemlich irreal; es ist die Ohnmacht der Opfer und die Sinnlosigkeit der Gewalt, die nach_fühl_bar gemacht werden sollen. Und ich finde schon, daß das gelingt. Du erinnerst Dich vielleicht an die Szene mit dem Vorlauf ("Ah! Endlich setzt es für die Schweine richtig Senge!" *aufatmen*) und dem folgenden Rücklauf ("Nee, nee, nee... so läuft das hier, heute und in diesem Film nicht! HeHe!").
Zu "Herr der Ringe": Stimmt, der Regisseur war das ja. Ich habe jetzt aber leider den Film nicht gesehen, denn eigentlich wollte ich mir meine eigenen Vorstellungen vom Buch her nicht kaputtmachen lassen. Ist der Film denn empfehlenswert?
Beste Grüße,
Faber.