Ich fühle mich mal angesprochen.
Fangen wir mal beim Wesentlichen an - beim Geld.
300-500 Euro lassen drei Möglichkeiten zu:
1. Indigo2 mit HighImpact-Grafik und R10000er Prozessor.
2. O2 mit R5000 oder langsameren R10000er Prozessor
3. Octane R10000 ohne Texturerweiterung
Beginnen wir mal bei der CPU.
Ein R10000er ist ausgehend von seiner Architektur das Maß der Dinge.
Eine leistungsfähige Neuanschaffung sollte unbedingt diesen Prozessor verwenden, im Preis ist ein Modell mit 175-225MHz machbar.
Der R5000er in einer O2 ist nur dann eine gute Wahl, wenn bei Einhaltung des Preislimits die sonstige Ausstattung deutlich besser ist (Arbeitsspeicher, Zubehör).
Aufrüstung der CPU.
Bei der Indigo2 ist mit einem einzelnen R10000-195 das Ende der Fahnenstange erreicht.
Die O2 verträgt mehr und wird nur durch die Bauart im Ausbau behindert. In der O2 ist der selbe Prozessortyp etwa 25% langsamer als in der Octane, da die Architektur allgemein einen geringeren Datendurchsatz bietet und hauptsächlich auf Grafik- und Videofunktionen optimiert ist.
Bei der Octane stehen dann sogar Dual-Module zur Auswahl, bis rauf zu 400 MHz. Schnellere Modul sind zwar auch verfügbar, allerdings erfordern sie dann auch eine moderne Systemumgebung (Mainboard, Netzteil).
Während die Indigo2 also am Ende ihrer Möglichkeiten ist, steht die Octane gerade am Anfang.
Aufrüstung mit Arbeitsspeicher.
Bei der Indigo2 sind offiziell 640MB Speicher möglich, inoffiziell sogar 768MB. Manche Leute haben mit Glück sogar noch mehr nutzen können, aber die PS/2-ECC-Module sind in diesen Größen auch recht teuer und besonders Speicherintensive Anwendungen leiden auch etwas unter der geringen Bandbreite des FPM-Speichers.
Der Speicher ist ein Manko der Indigo2.
Bei der O2 ist viel Arbeitsspeicher wichtig, denn damit bestimmt man auch die Systemleistung beim Umgang mit Texturen. Die O2 ist der Grafikkünstler und leider bekommt man den speziellen Speicher vergleichsweise teuer bei Speicherhändlern oder sehr selten und nur mit niedrigen Kapazitäten bei Ebay. Maximal 1GB Speicher wird unterstützt. Speicher für die O2 ist nicht teurer als für die Indigo2, nur schwieriger zu finden. Im Forum sind aber bereits Anbieter bekannt.
Bei der Octane hat man das Problem eher selten. Die meisten Geräte besitzen von Haus aus bereits 512MB, oft sogar mehr. Das ist auch der Grund, warum die Aufrüstsätze recht günstig sind. Es ist daher kein Problem, wenn man für wenig Geld eine Octane mit weniger Speicher angeboten bekommt. Aufrüstungen sind leicht und günstig erhältlich.
Maximal 2GB nimmt eine gängige Octane auf, bis zu 8GB ist bei einem neueren Modell möglich.
Die Grafikfähigkeiten.
Bei der Indigo2 ist in der Preislage eine HighImpact-Karte drin, recht flott und hoffentlich mit einfacher Texturunterstützung. Große textuierte Flächen leiden darunter aber die Hardware war günstig.
Eine MaximumImpact lässt sich innerhalb des Limits vielleicht auch noch auftreiben, aber da geht dann zuviel Geld in die Grafik, das in Speicher und CPU besser investiert wäre. Die MI ist zwar schnell, aber zu teuer, heiß und selten mit vernünftig viel Texturspeicher ausgestattet.
Bei der O2 ist die Grafik immer die selbe, aber dafür bietet sie auch mit Abstand die beste Unterstützung für Texturen.
Mit einem Videomodul kann man sogar das Eingangssignal als Textur verwenden.
Bei der Octane ist im Preislimit leider nur unbeschleunigte textuierte Grafik möglich, aber bei hoher Geschindigkeit und später leicht aufrüstbar.
Fazit:
Die Indigo2 ist auf niedrigerem Niveau ein guter Kauf aber sollte eher als Einstieg angesehen werden.
Die O2 ist kein Renner aber in Sachen Grafik für kleines Geld die beste Wahl.
Die Octane ist schneller und ausbaufähiger als die Alternativen. Bei Texturen muss sie zwar nicht passen, aber die nötigen Erweiterungen sind noch recht teuer. Eine Octane kostet heute noch etwa 350 Euro, ein einzelnes TRAM-Modul für einfache aber effektive Texturbeschleunigung kostet nochmal 250 Euro.
Die Octane ist dank nachhaltig fallender Preise aber ein guter Kauf und später noch für kleines Geld gut aufrüstbar.